Essbare Blüten sind nicht nur wunderschön, sondern auch eine köstliche und gesunde Ergänzung in deiner wilden Küche! Hier erfährst du, welche essbaren Blüten du bei deinen Streifzügen durch die Natur sammeln kannst und wie du sie verwendest!
Warum du essbare Blüten in deiner Küche verwenden solltest
Bei unseren Streifzügen durch die Natur stoßen wir regelmäßig auf viele einzigartige Kostbarkeiten: Denn die Blüten vieler Wildpflanzen sind nicht nur wunderschön anzusehen, sondern bringen auch eine Vielzahl von Aromen und Geschmäckern auf deinen Teller! Von würzig bis süß bieten uns Wildpflanzen häufig besondere und abwechslungsreiche Geschmackserlebnisse, die wir von Kulturpflanzen so nicht kennen.
Die essbaren Blüten vieler Wildkräuter- und -pflanzen enthalten zudem wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die sie zu einer gesunden Ergänzung deines Speiseplans machen können.
Beim Sammeln und Verwerten treten wir bewusster in Beziehung zur Natur, die uns umgibt. Sie ist der Ort, von dem wir kommen. Im innigen Zusammenspiel mit ihr, hat sich unsere Art entwickelt und auch, wenn uns volle Supermarktregale mit Plastikverpackungen und co etwas anderes vorgaukeln mögen – noch immer sind wir zutiefst mit ihr verwoben und existentiell von ihr abhängig. Jede Blüte ist ein kostbares Geschenk. Was es beim Sammeln zu beachten gilt und wie du essbare Blüten verwerten kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Grundlagen für das Sammeln essbarer Blüten
Diese Grundlagen solltest du beachten, wenn du dich mit deinem Sammelkörbchen auf die Suche nach essbaren Blüten machst:
- Sammle immer mit Bedacht und nur so viel, wie deine Sammelstelle verträgt! Denke daran, dass du dir alle Gaben aus der Natur mit vielen anderen Lebewesen teilst und dass sie darauf mehr angewiesen sind als du. Außerdem ist es wichtig, nur so viel zu sammeln, dass das Überleben der Pflanzenart am Ort nicht gefährdet wird.
- Sammle nicht auf Hundewiesen oder neben stark befahrenen Straßen. Die Blüten könnten verunreinigt sein und sind daher nicht zum Verzehr geeignet.
- Nimm nur die Blüten und Pflanzen mit, die du absolut sicher erkennen und bestimmen kannst. Pflanzenbestimmungsbücher können dabei eine hilfreiche Unterstützung sein.
Welche essbaren Blüten gibt es?
Wenn du dich näher mit essbaren Blüten beschäftigst, wirst du schnell merken, dass es eine Vielzahl essbarer Wildpflanzenblüten gibt, die du sammeln und verwenden kannst. Hier ein paar Beispiele:
Gänseblümchen
Nachtkerzenblüten
Löwenzahn
Rotklee
Veilchen
Aufgepasst: Dieser Blogbeitrag widmet sich hauptsächlich den essbaren Blüten – doch oftmals sind auch weitere Teile der Pflanze zum Verzehr geeignet, z. B. Blätter, Wurzeln oder Stängel – recherchiere doch einmal nach! In unserem Instagram-Kanal teilen wir viele spannende Ideen und Rezepte zu diesem Thema.
Essbare Blüten – Rezepte
Wildkräuterbrot mit essbaren Blüten
Zutaten:
- 250 Gramm Dinkelmehl
- 1 TL Brotgewürz
- 1/2 TL Salz
- 3,5 Gramm Trockenhefe oder 1/4 Würfel frischer Hefe
- ca. 150 ml lauwarmes Wasser
- 1 Hand voll Bärlauch (optional)
- Essbare Blüten und Kräuter, z.B. Veilchen, Blüten und Blätter der wilden Erdbeere, Gänseblümchen, Ackerstiefmütterchen, etc.
Zubereitung:
- Den Bärlauch waschen, grob kleinschneiden und mit dem Pürierstab pürieren.
- Mehl, Brotgewürz, Trockenhefe und Salz vermengen, dann Wasser und Bärlauch hinzufügen.
- Alles verkneten, bis ein homogener Teig entsteht. 30 Minuten ruhen lassen, erneut kneten und einen kleinen Laib formen.
- Den Laib weitere 30 Minuten (oder länger) ruhen lassen, mit Wasser bepinseln und mit Wild- und Gartenkräutern dekorieren: Wir haben wilde Erdbeerblätter, Schafgarbe, Gänseblümchen, Gundermann, Veilchenblätter, Löwenzahn, Giersch und Salbei (aus dem Garten) verwendet.
- Achte darauf, dass die Blüten nicht abstehen – einfach sanft in den Teig drücken und mit etwas Wasser bepinseln.
- Danach im vorgeheizten Backofen bei Ober- und Unterhitze backen: Die ersten 10 Minuten bei 200°C und dann 20 Minuten bei 180°C.
Tipp: Lege im Backofen einen Bogen Backpapier auf das Brot, damit die Blüten und Blätter nicht verbrennen.
Rosenblütensalz
Zubereitung:
- Es geht ganz einfach: Sammle am späten Vormittag eines sonnigen Tages die Blüten einer (Wild-)Rose. Nimm nur so viel, dass die Pflanze und auch die Tiere, die sie so wie du nutzen, keinen Schaden nehmen.
- Breite die Blütenblätter auf einem Tuch oder einem Tablett aus und lasse sie für ein paar Tage an einem luftigen, schattigen Ort trocknen.
- Nun mische die trockenen Blütenblätter mit etwas Salz und zerreibe beides zusammen in einem Mörser zu feinstem Rosensalz. Probiere es einfach aus!
Tipp: Frische oder getrocknete Rosenblüten kannst du übrigens auch in Kuchenteig, Joghurt oder Müsli streuen.
Wald- & Wiesenkekse mit essbaren Blüten
Zutaten:
- 350 g Dinkelvollkornmehl
- 175 g Butter oder Margarine
- 60 g Zucker
- 2 TL Honig
- 1 EL Honig
- 1 Handvoll Löwenzahn- oder Rotkleeblütenblätter (nicht waschen)
- Etwas Zitronensaft
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zimt, 1 Prise Kardamom
- Essbare Blüten zum Dekorieren (siehe oben)
Zubereitung:
- Butter, Zucker und Honig schaumig schlagen.
- Das Ei hinzugeben und weiterschlagen
- Anschließend 1 Schuss Zitronensaft und das Mehl untermengen.
- Die Blütenblätter vom Löwenzahn abzupfen, auf Krabbeltierchen kontrollieren und in den Teig geben.
- Mit einer Prise Salz, Zimt und Kardamom alles gut miteinander verkneten.
- Nun den Teig auf einer bemehlten Fläche zu einer 20-30 cm dicken Rolle rollen und in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden.
- Aus den Scheiben eine Kugel formen und flach mit dem Nudelholz ausrollen. Mit einem runden Keksausstecher leicht einstechen, um die Mitte hervorzuheben (nicht durchstechen).
- Mit Veilchen, Stiefmütterchen, Gänseblümchen oder Schlüsselblumenblüten dekorieren.
- Auf ein Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad Umluft 10-12 min backen.
Tipp: Legt einen Bogen Backpapier über die Kekse, damit die Blüten beim Backen nicht verbrennen.
Rotklee-Essig
Zutaten:
- 3-4 Hände voll Rotklee
- Apfel- oder weißen Balamico-Essig
- Optional: 2-3 Holunderdolden, 3-5 Margeriten
Zubereitung:
- Ernte die Blüten an einem heißen Sommertag um die Mittagszeit. So sind ihre wertvollen Eigenschaften auf dem Höhepunkt ihrer Wirkkraft.
- Lege die Blüten für einige Stunden an einem schattigen Ort – am besten draußen – auf ein Handtuch auf, damit alle Krabbeltierchen Reißaus nehmen können.
- Nun die Stängel abtrennen und die Blüten in eine Flasche füllen; mit Essig übergießen.
- 1 Monat kühl und dunkel ziehen lassen, regelmäßig schütteln, damit sich kein Schimmel bildet. Danach die Blüten absieben und den fertigen Essig kühl und dunkel lagern.
Wilde Energiebällchen mit essbaren Blüten
Zutaten:
- 1 große Tasse Datteln
- 1 kleine Tasse Walnüsse (gerieben oder fein gehackt)
- 1 kleine Tasse Haferflocken
- 1/2 kleine Tasse Hafermilch
- 1 TL Honig
- Für das Topping: Frische oder getrocknete kleinblättrige Blüten, z.B. Löwenzahnblüten, Gänseblümchenblüten, Rotklee…
Zubereitung:
- Zuerst die Haferflocken 1-2 Stunden in der Hafermilch einweichen.
- Danach Datteln und Walnüsse sehr klein schneiden und alle Zutaten mit dem Pürierstab zu einer Paste verarbeiten.
- Aufpassen: Datteln wirklich ganz klein schneiden (= Hilfe für deinen Pürierstab). Gönne ihm ab und zu eine Pause, damit er nicht überhitzt – die Masse ist zäh.
- Danach Kugeln formen und im Blütentopping deiner Wahl rollen. Wenn dir die Masse zu klebrig ist, gib sie vor dem Weiterverarbeiten einfach für eine halbe Stunde in den Kühlschrank.
Im Kühlschrank halten sich die Energiebällchen für mehrere Tage – falls sie nicht schon vorher weggenascht werden!
Häufige Fragen
Viele Wildpflanzen haben essbare Blüten, die du in der wilden Küche einsetzen kannst. Häufig verwendet werden etwa Gänseblümchen, Rotklee, Löwenzahn, Veilchen oder Nachtkerzenblüten.
Sammle nur essbare Blüten von Pflanzen, die du sicher bestimmen und erkennen kannst. Pflanzenbestimmungsbücher können dabei eine hilfreiche Unterstützung sein. Wenn du noch nicht so viel Erfahrung im Sammeln von Wildpflanzen hast, kann eine Kräuterwanderung eine hilfreiche Unterstützung bieten. Dabei wanderst du mit Pflanzenexpert:innen durch die Natur in deiner Umgebung und erfährst viel über die heimische Flora – und was du davon essen kannst.
Essbare Wildpflanzenblüten können unterschiedliche zubereitet werden. Sie eignen sich hervorragend roh als Garnitur für Salate (z.B. Gänseblümchen oder Nachtkerzenblüten), in Keksen (z. B. Löwenzahn- oder Rotkleeblüten) zum Dekorieren von Süßspeisen oder in Getränke (z. B. Veilchen oder Holunder) oder als Zutat in wilden Broten. Viele Rezepte kannst du hier in diesem Blogbeitrag entdecken.
Ja, essbare Wildpflanzenblüten können auch getrocknet oder eingefroren werden, um sie das ganze Jahr über zu genießen, z. B. als Tee oder als gefrorene Kräuterwürfel für Suppen.
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