Räucherbündel selber machen – so geht’s!

Im Sommer können wir die Kraft und Wärme unserer wilden Pflanzen- Nachbar:innen in Räucherbündel einbinden. Wir zeigen dir hier, mit welchen Sommerkräutern wir selbst gerne räuchern und wie du aus ihnen ein Räucherbündel selber machen kannst!

Inhaltsverzeichnis

Warum eigentlich Räuchern?

Das Räuchern hat eine lange Tradition und ist vermutlich schon beinahe so alt, wie das Feuer selbst. In früheren Zeiten diente das Verräuchern von Harzen oder Kräutern als praktische Anwendung im Alltag – etwa um die Luft zu verbessern – aber wurde auch als Bestandteil von Ritualen, Zeremonien und zu Heilzwecken eingesetzt.

Ob für die Erinnerung an die Düfte des Sommers oder um Räume und innere Themen zu „klären“, zum Schutz oder für eine heimelige Atmosphäre: Räuchern kann man heute aus vielen Gründen. Was auch immer es auf individueller Ebene für dich bedeuten mag: Für uns ist Räuchern vor allem in der kalten Jahreszeit ein stilles und wohliges Ritual. Jetzt im Sommer kannst du Pflanzen zu selbstgemachten Räucherbündeln verarbeiten, die dich später durch die kalte Jahreszeit begleiten.

Räucherbündel selbermachen

Räucherbündel selber machen

Räucherbündel selber zu machen ergibt Sinn: Die verwendeten Kräuter und Pflanzen stammen aus der Natur direkt vor deiner Haustür, sind in deiner Nähe aus Samen ausgekeimt, gewachsen und blühen nun. Vielleicht sind sie dir auf deinen Streifzügen schon oft begegnet und du konntest ihre Entwicklung beoachten. Für dein Räucherbündel kannst du sie genau dann ernten, wenn sie auf dem Höhepunkt ihrer Kraft sind.

Räucherbündel selbst herstellen

Video: Selbstgemachte Räucherbündel

In diesem Video zeigen wir dir, mit welchen Sommerkräutern wir selbst gerne räuchern und wie du aus ihnen ein Räucherbündel selber binden kannst!

Welche Pflanzen eignen sich für selbstgemachte Räucherbündel?

Selbstgemachte Räucherbündel kommen ganz ohne Pflanzen und Harze von weit her aus. Viele Pflanzen lassen sich zum Räuchern verwenden. In vielen Räucherbündeln findest du die folgenden Pflanzen:

Die Schafgarbe

Die Schafgarbe (Achillea millefolium) ist ein altbekanntes Heilkraut. In früheren Zeiten wurde sie gern zur Heilung von Wunden und Verletzungen eingesetzt, oder auch zum Hellsehen, Wachträumen oder Orakeln. In der traditionellen Heilkunde ist sie insbesondere für Frauen eine wichtige Pflanze – etwa durch ihre Eigenschaft, Menstruationsbeschwerden zu lindern.

Beim Räuchern steht die Schafgarbe für Mut, Entschlusskraft und die Fähigkeit, Ängste zu überwinden. Sie stärkt unsere Wahrnehmung und öffnet uns für Feinstoffliches. Ihre Blütenstände stehen im Hochsommer wie kleine schwebende Wolken in den Wiesen und strecken sich der Sonne entgegen. Für uns fühlt sie sich stark, widerstandsfähig, herb und licht an.

Räucherbündel selbermachen - Schafgarbe (c) Katharina Lierzer
Räucherbündel selbermachen - Johanniskraut (c) Katharina Lierzer

Johanniskraut

Das Johanniskraut (Hypericum officinalis) – die „Prinzessin des Lichts“ – blüht genau dann, wenn die Tage am längsten und die Nächte am kürzesten sind. Man sagt, das Johanniskraut feiere dann „Hoch-Zeit“ mit der Erde. Viele Mythen und Geschichten ranken sich um diese besondere Pflanze. In der Naturheilkunde wird sie aufgrund ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung geschätzt. Als Salbe hilft sie bei Verbrennungen und zur Behandlung von Narbengewebe. Beim Räuchern sorgt Johanniskraut mit seinem sonnigen, süßen Duft für Wohligkeit und Wärme. Es soll auch bei Liebeskummer, depressiven Verstimmungen und Angst im Dunkeln helfen, und vor negativen Energien schützen.

Salbei

Salbei (Salvia officinalis) ist wohl eine der häufigsten Pflanzenvertreterinnen in klassischen Räucherbündeln. Er wirkt reinigend und klärend und fördert so unsere Konzentration und vertreibt negative Gedanken. Traditionell werden mit Salbei Hausräucherungen gemacht, um schwere Energien zu vertreiben. In vielen Wildnisschulen wird heute der weiße Salbei (Salvia apiana) verräuchert, der im Nordwesten Mexikos und Südwesten der USA heimisch ist. Das Räuchern hilft, den „Straßenstaub abzuwaschen“ und uns für den Kreis und unsere inneren Räume zu öffnen.

Räucherbündel selbermachen - Salbei (c) Katharina Lierzer
Räucherbündel selbermachen - Beifuß (c) Paula Roesch

Beifuß

Beifuß (Artemisia vulgaris) gilt in der Räucherwelt als Schutzpflanze. Er unterstützt Veränderungen und Übergänge in unserem Leben, wirkt wärmend und stärkend, insbesondere für Frauen. Als Teil des Räucherbündels sorgt er für klaren, bitteren und zugleich süßlich-schweren Duft. Beifuß soll reinigend wirken, für einen guten Schlaf sorgen und uns beim Loslassen unterstützen. Er wächst oft an Weg-, Feld- und Waldrändern und stellt wenig Ansprüche an den Boden. Manchmal findest du ihn auch auf Schuttplätzen.

Lavendel

Nicht nur Wild- sondern auch Gartenpflanzen können in dein Räucherbündel mit eingearbeitet werden. Lavendel (Lavandula angustifolia) steht als Teil deines selbstgemachten Räucherbündels für Reinigung, Ruhe und Klärung. Lavendel stärkt die Nerven und verhilft zu einem guten Schlaf. Du kannst dafür auch getrocknete Pflanzenteile in ein Stoffsäckchen füllen und mit ins Bett nehmen.

Räucherbündel selbermachen - Lavendel (c) Katharina Lierzer

Wie räuchert man mit einem Räucherbündel?

Für uns ist Räuchern etwas sehr Intuitives. Darum möchten wir dir hier nur wenige
Vorgaben geben. Als Unterlage für dein Bündel kannst du eine feuerfeste Schale
verwenden. Du kannst das Räucherbündel etwa entzünden, während du meditierst,
oder ganze Räume damit „ausräuchern“. Danach lüftest du für einige Minuten durch
und füllst deine Räume mit frischer Luft.

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Häufige Fragen

Selbstgemachte Räucherbündel kommen ganz ohne Pflanzen und Harze von weit
her aus. Viele Pflanzen lassen sich zum Räuchern verwenden – am besten die, die
direkt vor deiner Haustür wachsen. Klassischerweise findest du in Räucherbündeln z.
B. Schafgarbe, Lavendel, Salbei, Beifuß und Johanniskraut.Blattstiel und die Blattadern aus

Benutze eine feuerfeste Schale als Unterlage für dein Bündel und entzünde es an
einer Seite. Du kannst das Räucherbündel neben dir brennen lassen, während du
meditierst, oder dein Zuhause damit „ausräuchern“. Danach lüftest du für einige
Minuten durch, damit negative Energien mit dem Rauch nach draußen ziehen
können.

Salbei ist wohl einer der häufigsten Pflanzenvertreter in klassischen
Räucherbündeln. Er wirkt desinfizierend, soll unsere Konzentration fördern und
negative Gedanken vertreiben.

Du kannst Pflanzen auf einem Gitter mittels Räucherstövchen verräuchern, oder als
Teil eines Räucherbündels. Räucherbündel sind einfach selber zu machen. Ihr Vorteil
ist, dass du bestimmen kannst, welche Pflanzen darin enthalten sind. So kannst du
beim Kräuterernten auch gleich viele lichte Sommererinnerungen sammeln.

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