Die kalten Temperaturen stellen für Vögel im Winter eine Herausforderung dar. Zusätzlich ist die Futtersuche durch Schnee und Frost in der kalten Jahreszeit erschwert. Um gut durch den Winter zu kommen, müssen unsere heimischen Vögel also wahre Überlebenskünstler sein! Doch welche Vögel bleiben im Winter in Deutschland, wer fliegt davon und wer braucht unsere Unterstützung am meisten?
Im Herbst ziehen viele Vögel in Richtung Süden, um in wärmeren Gebieten zu überwintern. Einige unserer heimischen Vögel haben sich jedoch ideal an die Wintertemperaturen angepasst und bleiben auch während der kalten Jahreszeit in Deutschland. Zu diesen sogenannten „Standvögeln“ zählen unter anderem:
Auch Rabenvögel wie Saatkrähe, Eichelhäher, Dohle, Nebelkrähe, Rabenkrähe, Tannenhäher, Elster und Kolkrabe bleiben im Winter in Deutschland.
Sie alle sind in der Lage, auch im Winter geeignete Nahrungsquellen zu finden und haben Strategien entwickelt, um sich vor Schnee, Frost und Kälte zu schützen. Hier erfährst du mehr darüber, wie Tiere im Winter leben.
Vögel, die vor den frostigen Temperaturen sowie vor der Nahrungsknappheit in ihren Brutgebieten entfliehen wollen, nehmen im Herbst eine weite Reise in den warmen Süden auf sich. Zu ihnen gehören zum Beispiel Schwalben, Mauersegler, die Nachtigall, Störche oder auch der Kuckuck.
Die Zugvögel legen weite Strecken und tausende von Kilometern zwischen ihrem Brut- und Winterquartier zurück, um zu überwintern. 50 Milliarden Zugvögel sind Schätzungen zufolge jährlich weltweit unterwegs – 5 Milliarden davon zwischen Europa und Afrika. Je nach zurückgelegter Distanz unterscheidet man bei Zugvögeln zwischen zwischen Kurz-, Mittel- und Langstreckenziehern. Je nach Nahrungssituation und Wetterlage variiert der Zeitpunkt, an dem ihre Reise beginnt.
Doch wie halten Standvögel die kalten Winter bei uns aus? Einerseits können Vögel ihr Gefieder aufplustern. Ihre Daunen wärmen und die Deckfedern funktionieren wie eine Art Isolierschicht, die sie vor Nässe und Kälte schützt. Zudem übernachten Wintervögel an geschützten Stellen wie Baumhöhlen, in freien Nistkästen, Sträuchern oder Hecken.
Manche Vogelarten wie z.B. Spatzen oder der Zaunkönig bilden bei kalten Temperaturen Schlafgemeinschaften, um sich gegenseitig zu wärmen. Um sich warmzuhalten, verlieren Gartenvögel jedoch über Nacht stattliche 10% (!) ihres Körpergewichts. Somit brauchen sie gerade im Winter vor allem eins: Fett- und kalorienreiche Nahrung, die ihnen Energie gibt!
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie Vögel und andere Tierarten sich im Winter bewegen, kannst du hier mit uns in die Welt des Fährtenlesens eintauchen und lernen, Tierspuren im Schnee richtig zu lesen.
Vögel brauchen naturbelassene Hecken, Wiesen oder Wälder, um sich ganzjährig mit Nahrung zu versorgen. Natürliche Lebensräume und Nahrungsquellen für Vögel sind jedoch im Schwinden begriffen – nicht zuletzt durch menschliches Eingreifen. So ist die Vogelfütterung in der kalten Jahreszeit – wenn es friert oder die ersten Schneeflocken fallen – eine mittlerweile weitgehend akzeptierte Praxis.
Ob es sinnvoll ist, Vögel ganzjährige zu füttern, wird hingegen kontrovers diskutiert. Laut NABU erfreuen sich Vogel-Futterstellen auch im Sommer großer Beliebtheit – nicht zuletzt, weil es nach der Brutzeit einfach viel mehr (Jung-)Vögel gibt.
Welche Auswirkungen eine ganzjährige Vogelfütterung mit sich bringt, ist jedoch bisher nicht abschließend geklärt und es können positive wie negative Aspekte beobachtet werden: So gibt es Vögel, die von einer Fütterung im Sommer profitieren. Für andere wiederum bringt das zusätzliche Futterangebot laut NABU auch Nachteile mit sich, z.B. weil, (1)
Andererseits kann ein zusätzliches Futterangebot die Überlebenschancen sowohl bei Altvögeln als auch bei gerade flügge gewordenen Jungvögeln erhöhen. Eiweißhaltiges, leichtverdauliches, aus Insekten bestehendes Aufzuchtfutter zu verfüttern könnte eine gute Möglichkeit zur Fütterung im Frühjahr/Sommer sein.
Wenn du Wintervögel in deiner Umgebung unterstützen möchtest, kannst du bei dir im Garten oder am Balkon Futterhäuschen oder einen Futterspender aufstellen. Ideal sind Standorte, die vor Nässe geschützt sind.
Die heimischen Standvögel lassen sich in Weichfutterfresser und Körnerfresser unterteilen. Während Weichfutterfresser wie Amsel, Star und Rotkehlchen Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen, Obst aber auch tierische Produkte lieben, bevorzugen Körnerfresser wie Meisen und Finken Sonnenblumenkerne, Erdnüsse oder andere Saaten.
Auch Futtermischungen aus der Zoohandlung aus Sonnenblumenkernen, Haferflocken, Fettkörnern und Beeren sind geeignet. Ungeeignet sind Speisereste oder Brot, da sie Gewürze und Salz enthalten, was die Tiere nicht vertragen und im schlimmsten Fall daran sterben könnten.
Vergiss nicht, die Futterhäuschen den ganzen Winter über regelmäßig aufzufüllen, damit deine gefiederten Freunde sich einer verlässlichen Nahrungsquelle sicher sein können. Bei frostigen Temperaturen wird oft auch das Wasser knapp, hier kann man eine flache Schale mit warmem Wasser bereitstellen, z.B. indem du eine Tonschale auf eine Kerze oder ein Teelicht stellst.
Wenn Frost und Schnee die Landschaft bedecken, finden unsere gefiederten Freunde nur noch schwer Nahrung. Ein selbstgemachtes Vogelfutter-Buffet kann ihnen helfen, die kalten Nächte zu überstehen und genährt in den Frühling zu starten. Zudem stärkt die Unterstützung im Winter die Population vieler heimischer Arten. Wir wollen dir hier die Idee des „Vogelfutterzapfens“ vorstellen:
Die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit unserer Vögel im Winter ist faszinierend, dennoch werden die Lebensbedingungen für sie zunehmend schwieriger. Jeder kleine Beitrag zählt – und eine liebevoll gefüllte Futterstelle oder das Pflanzen heimischer Bäume und Sträucher in deinem Garten ist eine wichtige Unterstützung für deine wilden Nachbarn
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Wer die Vögel im Winter füttern möchte, sollte bereits vor dem ersten Schnee starten und die Fütterung täglich bis mindestens zum Ende des Winters beibehalten. Dies ist wichtig, da Standvögel sich auf ihre bekannten Futterplätze verlassen. Sobald der Frühling kommt, kann man langsam mit der Fütterung stoppen. Aufgrund knapper werdender Lebensräume und Nahrungsquellen spricht jedoch nichts dagegen, Vögel auch ganzjährig zu füttern.
Storch, Kuckuck, Kranich, Rauchschwalbe, Feldlerche und Nachtigall zählen zu den typischen Zugvögeln. Sie verlassen im Herbst ihr Brutgebiet, um während der kalten Winterzeit in wärmeren Gefilden zu überwintern. Ziel und Aufenthaltsdauer unterscheiden sich von Vogelart zu Vogelart. Zwischen Europa und Afrika bewegen sich Schätzungen zufolge etwa 5 Milliarden Zugvögel jedes Jahr.
Grundsätzlich halten Vögel keinen Winterschlaf. Vogelarten, für die der Winter hierzulande aufgrund der kalten Temperaturen und der Nahrungsknappheit zur Herausforderung wird, verlegen ihr Winterquartier in den wärmeren Süden.
Die so genannten „Standvögel“ bleiben auch während der kalten Jahreszeit in ihren gewohnten Lebensräumen und haben Strategien entwickelt, um mit Kälte, Schnee, Frost und Nahrungsknappheit umzugehen. Kleinere Vogelarten wie Kolibris oder Meisen können in sehr kalten Nächten in eine Art Kurzzeit-Starre (Torero) verfallen. In diesem Zustand senken sie ihre Körpertemperatur und ihren Stoffwechsel um Energie zu sparen.
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Quellen:
Helfen ohne zu schaden: Der NABU gibt Tipps zur Vogelfütterung im Sommer
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/29859.html
Der LBV – Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. – Wie kommen Vögel mit Frost und Schnee klar?:
https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/voegel-und-die-kaelte/
Wikipedia – Vogelzug: https://de.wikipedia.org/wiki/Vogelzug
Deutsche Wildtierstiftung – Wintergäste aus dem hohen Norden https://www.deutschewildtierstiftung.de/aktuelles/artikel/birkenzeisig-und-seidenschwanz-wintergaeste-aus-dem- hohen-norden
NABU – Tipps zur Vogelfütterung: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/vogelfuetterung/index.html
LBV – Vögel füttern – Die Praxistipps der Experten: https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/voegel-fuettern/
Deutscher Wetterdienst – Der frühe Vogel fängt den Wurm…immer früher?! https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2019/5/10.html
NDR – Vögel im Winter richtig füttern: https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Voegel-richtig-fuettern,voegelfuettern100.html
WWF – Vögel füttern, aber richtig! https://www.wwf.at/artikel/voegel-fuettern-aber-richtig/
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