Klein, flink, rostbraun (manchmal sogar fast schwarz) und geschickte Kletterer: Hier kann nur von Eichhörnchen die Rede sein. Diese kleinen, heimischen Nagetiere sind Sprungmeister, Schatzgräber und Waldwächter in einem. Wie Eichhörnchen leben, was sie fressen und wie du sie unterstützen kannst, erfährst du hier!
Das kleine, heimische Nagetier ist super niedlich. Aber dennoch darf man nicht vergessen, dass es ein ernstzunehmender Räuber ist.
Die kleinen Nager sind ausgezeichnete Kletterer und das verdanken sie unter anderem ihrem erstaunlich langen Schwanz, der fast so lang wie ihr gesamter Körper ist. Durch ihn können Eichhörnchen beim Springen und Kraxeln stets die Balance halten. Beim Flug von einem Baum zum nächsten dient der buschige Schwanz als Steuerruder.
Eichhörnchen sind gute Wächter im Wald und vielleicht hast du es schon einmal diese Warngeräusche machen hören, wenn es beunruhigt ist? Dann schlägt es sich den eigenen Schwanz auf den Rücken und schnarrt „chakchak chakchak“. Spätestens dann wissen alle anderen Tiere im Wald, dass du kommst.
Gleichzeitig dient der Eichhörnchen-Schwanz den Tieren auch als wärmende Decke im Eichhörnchen-Nest.
Von hell- über rostrot bis hin zu dunkelbraun–schwarz: Das Fell von Eichhörnchen kann sehr unterschiedlich gefärbt sein. Die Farbe ist einerseits genetisch bedingt und andererseits von Umwelteinflüssen bestimmt. Nur ihr Bauch ihr Bauch ist immer weiß.
Eichhörnchens haben sehr kräftige Hinterbeine. Beim Sitzen liegen diese mit voller Länge auf dem Boden auf. So gewinnt das Eichhörnchen an Stabilität. Die langen Greifzehen mit scharfen Krallen ermöglichen ihnen auch das Klettern an glatten Baumstämmen.
Der ursprüngliche Lebensraum von Eichhörnchen sind Nadel-, Laub- und Mischwälder mit hohen Bäumen zum Nisten. Zunehmend kommen sie aber auch im städtischen Raum – etwa in Gärten oder Parks vor. Hauptsache es gibt Bäume, die Früchte zum Knabbern und einen Unterschlupf für sie und ihre Jungen bieten.
Für ein geeignetes Eichhörnchen-Habitat spielt das Alter der vorhandenen Bäume eine entscheidende Rolle: Erst ab einem gewissen Alter produzieren Bäume die Samen, auf die die Eichhörnchen angewiesen sind.
So kann der Eichhörnchenbestand in einem Gebiet je nach Nahrungsverfügbarkeit stark schwanken.
Allzugut durchforstete Wälder, die Abnahme von Waldflächen im Allgemeinen und die fortschreitende Urbanisierung bringen den Lebensraum von Eichhörnchen in Gefahr. Wie du Eichhörnchen zuhause unterstützen kannst, liest du hier: 5 Tipps für ein Eichhörnchen Futterhaus.
Eichhörnchen bauen kugelförmige Nester aus Zweigen, Blättern und Moos, die man Kobel nennt. Oft verfügen Eichhörnchen auch über mehrere Nester, in denen sie schlafen, ruhen und ihre Jungen großziehen. Manchmal nutzen sie auch Baumhöhlen dafür.
Vielleicht hast du schonmal mehrere Eichhörnchen wild hintereinander durch die Bäume jagen sehen und ein richtiges Blätterraschel-Konzert gehört? Dann warst du vielleicht Zeuge einer wilden Paarungs-Jagd!
Die Paarungszeit von Eichhörnchen startet zu Jahresbeginn. Das Weibchen wird dabei von mehreren Männchen verfolgt. Das Weibchen trägt seinen Nachwuchs für 36-42 im Bauch und bekommt im Schnitt vier Eichhörnchen-Babys. Die blinden, nackten Jungen wohnen noch zirka zehn Wochen bei ihrer Mutter im gut gepolsterten Wurfkobel.
Anders als viele Nagetier-Kollegen fressen sich Eichhörnchen keinen Winterspeck an und halten auch keinen Winterschlaf, sondern halten Winterruhe. Das bedeutet: Die Tiere schlafen zwar auch, aber nicht so tief, wie jene, die einen „echten“ Winterschlaf halten. Eichhörnchen wachen zwischendurch auf, um zu fressen. Das heißt auch, dass sie den Herbst über fleißig Vorräte sammeln müssen, um gut durch den Winter zu kommen:
Ihre gesammelten Schätze vergraben Eichhörnchen an unterschiedlichen Stellen im Boden oder verstecken sie in Baumhöhlen. Im Eichhörnchen-Nest, dem Kobel, verstecken sie hingegen keine Nahrung.
Ihre Nahrung richtet sich nach dem Angebot in ihrem Revier und variiert je nach Jahreszeit. Außerdem sind Eichhörnchen ernst zu nehmende Räuber: Sie plündern auch schon mal ein Vogelnest, verspeisen Eier oder fressen Nestlinge.
Im Winter nutzen Eichhörnchen ihre kurzen Wachphasen, um ihr gesammeltes Futter wieder aufzuspüren. Dabei hilft ihnen ihr Geruchs- und Orientierungssinn. Zudem folgen sie bei ihrer Suche bestimmten Versteckmustern.
Wenn du Eichhörnchen im Winter unterstützen möchtest, kannst du ihnen die Futtersuche mit einem Futterhaus erleichtern.
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Eichhörnchen haben verschiedene Feinde. Der gefährlichste unter ihnen ist wohl
der Baummarder: Er überfällt die Eichhörnchen gern beim Schlafen in ihrem Kobel oder raubt ihre Nester aus. Aber auch vor Hauskatzen, Habicht und Adler müssen sich Eichhörnchen in Acht nehmen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Eichhörnchens liegt bei drei Jahren. Jedoch überleben viele junge Eichhörnchen ihr erstes Lebensjahr nicht. Das verfügbare Nahrungsangebot, Feinde und ein geeigneter Lebensraum sind ausschlaggebend für seine Überlebenschancen.
Ja, das ist definitiv eine gute Unterstützung für Eichhörnchen. Durch schwindenen Lebensraum und Futter sind sie gerade im Winter oft auf der Suche nach zusätzlichem Futter. Du kannst in deinem Garten ein Futterhaus anbringen und es mit artgerechtem Futter wie z.B. Sonnenblumenkernen, Eicheln oder Walnüssen füllen.
In eher abgelegeneren, menschenleeren Regionen gilt es als sogenannte „Königsdisziplin“ sich ihnen nähern zu können, ohne dass sie Radau machen. Sie sind hochwachse Wächter:innen im Wald und erspähen jede Gefahr aus luftiger Höhe. Dafür können sie hier bei uns sogar richtig zahm werden.
In der Wildnispädagogik betrachten wir Tiere und Pflanzen als unsere Lehrerinnen und Lehrer. Sie können uns auf bestimmte Qualitäten aufmerksam machen und wenn wir dies auf unser eigenes Leben übertragen, steckt oft viel Weisheit und „Medizin“ darin. Das Eichhörnchen lehrt uns die Grenzen zu wahren, den Überblick zu behalten und immer wieder die Perspektive zu wechseln. Es ist ein:e wahre Künstler:in darin das Leben leicht zu nehmen und sich flink anzupassen. Es mag uns lehren flexibel zu bleiben und den Veränderungen des Lebens mit Offenheit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu begegnen.
Quellen:
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