Das Entzünden eines Feuers zählt zu den ältesten Kulturtechniken überhaupt. Unsere Vorfahren sicherten durch die Entdeckung des Feuers ihren Fortbestand und damit unser Überleben als Spezies Mensch. Hier erfährst du, wie du ein Feuer mit nur einem Streichholz entzündest, welche Materialien du dafür benötigst (und welche du besser vermeidest!) und was es beim Feuer machen zu beachten gilt.
Das Entzünden eines Feuers zählt zu den ältesten Kulturtechniken überhaupt. Vom Homo erectus bis heute entstammen wir einer Kultur des Feuers. Unseren Vorfahren sicherte durch die Entdeckung des selbstentzündeten Feuers ihren Fortbestand und damit das Überleben unserer Spezies. Seine Bedeutung spiegelt sich in zahlreichen Mythen und unterschiedlichen Kulturen weltweit wider.
Und auch wenn uns unsere Zentralheizung uns heute suggeriert, dass wir kein Feuer mehr brauchen, so ist das mitnichten so. Feuer zu machen ist in unseren Genen angelegt. Es ist etwas Uraltes das in uns anspringt, wenn wir im Schein der flackernden Flammen als Gemeinschaft zusammenkommen, unsere Geschichten des Tages teilen, gemeinsam essen oder die besondere Magie des Feuers in unserer Mitte erfahren.
Feuer spendete Wärme, brachte Licht in die Dunkelheit, schenkte lebensnotwendige Wärme in kalten Zeiten und bot Schutz vor Tieren. Der entstandene Rauch ermöglichte die erste Haltbarmachung von Fisch und Fleisch, hölzerne Jagdwerkzeuge wurden im Feuer gehärtet, Wasser konnte abgekocht werden, Holzschalen oder Löffel gebrannt werden uvm. Und auch heute noch funktioniert kein PKW ohne die Initialzündung. In der Entwicklung der Menschheitsgeschichte spielt das Feuer somit bis heute eine tragende Rolle.
Feuer übt eine große Faszination auf uns Menschen aus. Das Knistern vermittelt uns Wärme, Geborgenheit und Sicherheit. Wie oft habe ich, Miriam, schon um ein Feuer gesessen – singend, musizierend, in Gesellschaft anderer wilder Leute, im Rahmen von Zeremonien oder ganz für mich allein.
In meinen Kursen über das Feuer machen erzähle ich, Miriam, oft die folgende Geschichte:
Stell dir vor, du bist mit einem Freund im hohen Norden zum Eisfischen unterwegs. Es ist bitterkalt und nun hat es auch noch begonnen zu schneien. Plötzlich gibt die Eisdecke nach und dein Freund bricht ein. Du kannst ihn retten und aus dem Wasser ziehen, doch die Kälte ist unerbittlich und ohne ein Feuer wird er erfrieren. In deiner Jackentasche findest du ein letztes Streichholz. Nun geht es ums Ganze: schaffst du es, mit nur einem Streichholz ein Feuer zu machen?
Wenn du diesen Beitrag gelesen hast, dann verspreche ich dir: Ja! Du erfährst hier, wie du ein prasselndes Feuer entzünden kannst – und das mit nur einem Streichholz. Du erfährst, welches Brennmaterial aus der Natur du dafür benötigst – und wie du es vorbereitest und entzündest.
In diesem Video zeige ich dir, in einer Schritt für Schritt-Anleitung, wie du ein Feuer ohne Feuerzeug machen kannst. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Ein Feuer selbst und nur mithilfe von selbst gesammelten Naturmaterialien zu entzünden macht dich absolut frei von käuflichen Artikeln und vertieft durch deine Beschäftigung mit verschiedenen Zunder- und Holzarten deine Naturverbindung! Außerdem ist es ein tolles Erlebnis, wenn du weißt wie du ein sicheres, gut brennendes, nicht qualmendes Feuer aufbauen und entzünden kannst. Damit das Feuer machen mit nur einem Streichholz klappt, folge einfach diesen 5 Schritten:
Um ein Feuer zu entzünden, brauchst du Zunder. Hierfür eignen sich zum Beispiel trockene Brennnesselruten vom Vorjahr, Fichtenreisig oder Birkenrinde. Fichtenreisig und Brennnesselruten sollten schon gut durchgetrocknet sein, damit sie später auch gut brennen. Birkenrinde hingegen enthält viele ätherische Öle und brennt sogar im feuchten Zustand.
Schau dich in deiner Umgebung um: Wenn du dich länger mit dem Thema Feuer machen beschäftigst wirst du merken, welche Zunderarten es in der Natur vor deiner Haustür alles gibt. Einige davon findest du wahrscheinlich in deiner direkten Umgebung. Dazu zählen z.B. trockenes Gras, Schilf, Samenflaum von Weide oder Pappel, Kienspan, Zunderpilz, Flechten, Laub, Samen des Rohrkolbens oder geschnitzte Holzspäne von stehendem Totholz.
Natürlich brauchst du auch Holz, um dein Feuer zu nähren. Mach dich im Wald auf die Suche. Aufgepasst: Das trockenste Holz liegt niemals auf dem Boden! Schau dich genau um, ob du stehendes Totholz findest, das bereits vom Wind getrocknet wurde. Die abgestorbenen Äste der Fichte sind z.B. ein wundervolles Feuerholz, aber auch Astbruch, der den Boden nicht berührt, ist meistens recht trocken. Wenn das Holz so richtig knackt, dann ist es ganz trocken und perfekt zum Feuer machen geeignet. Wenn du dich etwas länger mit diesem Thema beschäftigst, wird es auch im regennassen Wald kein Problem für dich sein trockenes Feuerholz zu finden.
Achtung bei giftigen Hölzern! Verbrenne niemals Holz von z.B. Eibe, Robinie, Ilexarten, Goldregen, Efeu, Liguster, Kirschlorbeer, Pfaffenhütchen, Lebensbaum (Thuja), Bux- oder Faulbaum.
Ein Steinkreis ist als Feuerstelle ideal. Runde Feldsteine sind besonders geeignet, weil sie relativ hitzebeständig sind. Bitte achte immer darauf, dass der Steinkreis weit genug vom Wald und von den Gebäuden entfernt ist. Du kannst aber auch eine Mulde ausheben und darin dein Feuer entzünden. Im Garten kannst du etwas Grassode ausstechen und umgedreht irgendwo ablegen. Dann kannst du später deine Feuerstelle wieder Zurückbauen und hinterlässt keine ausgebrannten Löcher oder Spuren. Achte immer darauf, dass du deine Feuermulde nicht in der Nähe von flachwurzelnden Nadelbäumen errichtest, damit kein Wurzelbrand entstehen kann. Auch überhängende Äste solltest du vermeiden.
Jetzt ist der aufregende Moment gekommen und du entzündest dein Feuer! Wenn du beim Aufbau alles richtig gemacht hast, musst du weder pusten noch stochern noch nachlegen – dein Feuer brennt ganz von allein, während du dich um andere Dinge kümmern kannst.
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Feuer machen ohne Feuerzeug – dafür gibt es verschiedene Techniken. Du kannst Feuer machen mit dem Feuerstahl (auch Magensiumstab genannt), mithilfe eines Schlageisens und eines Feuersteins, mit einem Brennglas, einem Fernglas oder einer Lupe. Oder du erlernst die Technik des Feuerbohrens, einer sehr alten Kulturtechnik bei der die Glut durch Reibung entsteht. Entscheidend dafür, dass dein Feuer richtig brennt, ist dein Feuermaterial und der richtige Aufbau. Zunder, Anzündholz und Brennholz sollten sehr trocken sein, um Funken zu fangen und gut weiter zu brennen. In unserem Blogbeitrag zeigen wir dir, wie du ein Feuer richtig aufbaust und mit nur einem Streichholz entzündest.
In Deutschland existiert kein einheitliches Gesetz zum Entzünden eines Feuers im eigenen Garten. Die Gesetzeslage unterscheidet sich je nach Bundesland und Gemeinde, daher ist es empfehlenswert, sich bei der Stadtverwaltung oder örtlichen Feuerwehr zu erkundigen. Offene Feuer wie Lagerfeuer sind in der Regel nur mit einer Genehmigung gestattet. Diese überprüft, ob die Sicherheit gegeben ist und ausreichend Abstand zu Nachbargrundstücken eingehalten wird. Feuerschalen sind nicht genehmigungsbedürftig, wenn ihr Durchmesser kleiner als ein Meter ist und sie ausschließlich als Wärme- oder Gemütlichkeitsfeuer verwendet werden.
Für ein Feuer im Garten dürfen zudem nur bestimmte Brennstoffe eingesetzt werden. Essentiell ist der richtige Sicherheitsabstand zu Gebäuden, öffentlichen Wegen und Wäldern.
Beim Feuer machen solltest du ein paar Sicherheitsaspekte beachten. Dazu gehört etwa, kein Feuer bei länger andauernder Trockenheit zu entzünden. Hier besteht akute Brandgefahr! Stelle zudem sicher, dass kein zu starker Wind weht, um Funkenflug zu vermeiden. Baue deine Feuerstelle in sicherem Abstand zum Wald und zu Gebäuden und nicht direkt unter hängenden Ästen oder in der Nähe von flachwurzelnden Nadelbäumen auf. Ein Steinkreis schafft eine natürliche Begrenzung und sorgt dafür, dass sich dein Feuer nicht so leicht unkontrolliert ausbreitet. Lass dein Feuer niemals unbeaufsichtigt! Wenn es heruntergebrannt ist, lösche die Feuerstelle mit ausreichend Wasser ab. Wenn du eine Feuermulde ausgehoben hast, baue die Stelle so zurück, dass du keine Spuren hinterlässt.
Achtung bei giftigen Hölzern! Verbrenne niemals Holz von z.B. Eibe, Robinie, Ilexarten, Goldregen, Efeu, Liguster, Kirschlorbeer, Pfaffenhütchen, Lebensbaum (Thuja), Bux- oder Faulbaum.
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