Essbare Blüten – Sammeln, Rezepte & Verwendung

Essbare Blüten und Wildkräuter auf einem Brot

Essbare Blüten sind nicht nur wunderschön, sondern auch eine köstliche und gesunde Ergänzung in deiner wilden Küche! Hier erfährst du, welche essbaren Blüten du bei deinen Streifzügen durch die Natur sammeln kannst und wie du sie verwendest!

Inhaltsverzeichnis

Warum du essbare Blüten in deiner Küche verwenden solltest

Bei unseren Streifzügen durch die Natur stoßen wir regelmäßig auf viele einzigartige Kostbarkeiten: Denn die Blüten vieler Wildpflanzen sind nicht nur wunderschön anzusehen, sondern bringen auch eine Vielzahl von Aromen und Geschmäckern auf deinen Teller! Von würzig bis süß bieten uns Wildpflanzen häufig besondere und abwechslungsreiche Geschmackserlebnisse, die wir von Kulturpflanzen so nicht kennen.

Die essbaren Blüten vieler Wildkräuter- und -pflanzen enthalten zudem wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die sie zu einer gesunden Ergänzung deines Speiseplans machen können.

Beim Sammeln und Verwerten treten wir bewusster in Beziehung zur Natur, die uns umgibt. Sie ist der Ort, von dem wir kommen. Im innigen Zusammenspiel mit ihr, hat sich unsere Art entwickelt und auch, wenn uns volle Supermarktregale mit Plastikverpackungen und co etwas anderes vorgaukeln mögen – noch immer sind wir zutiefst mit ihr verwoben und existentiell von ihr abhängig. Jede Blüte ist ein kostbares Geschenk. Was es beim Sammeln zu beachten gilt und wie du essbare Blüten verwerten kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Wildrose

Grundlagen für das Sammeln essbarer Blüten

Diese Grundlagen solltest du beachten, wenn du dich mit deinem Sammelkörbchen auf die Suche nach essbaren Blüten machst:

  • Sammle immer mit Bedacht und nur so viel, wie deine Sammelstelle verträgt! Denke daran, dass du dir alle Gaben aus der Natur mit vielen anderen Lebewesen teilst und dass sie darauf mehr angewiesen sind als du. Außerdem ist es wichtig, nur so viel zu sammeln, dass das Überleben der Pflanzenart am Ort nicht gefährdet wird.
  • Sammle nicht auf Hundewiesen oder neben stark befahrenen Straßen. Die Blüten könnten verunreinigt sein und sind daher nicht zum Verzehr geeignet.
  • Nimm nur die Blüten und Pflanzen mit, die du absolut sicher erkennen und bestimmen kannst. Pflanzenbestimmungsbücher können dabei eine hilfreiche Unterstützung sein.

Welche essbaren Blüten gibt es?

Wenn du dich näher mit essbaren Blüten beschäftigst, wirst du schnell merken, dass es eine Vielzahl essbarer Wildpflanzenblüten gibt, die du sammeln und verwenden kannst. Hier ein paar Beispiele:

Gänseblümchen

Sie sind meist unter den ersten Frühlingsboten, die ihre Köpfchen aus der Erde strecken. Oftmals findet man sie bis in den Herbst hinein. Gänseblümchenblüten schmecken mild und eignen sich ideal für Salate, als wilder Brotbelag oder zum Garnieren von Desserts.

Nachtkerzenblüten

Die Blüten der Nachtkerze schmecken leicht süßlich und sind vergleichsweise mild. Mit ihrer leuchtend gelben Farbe eignen sie sich hervorragend als Beigabe zu einem wilden Salat oder einem Wildkräuter-Süppchen. Hier findest du ein Rezept auf Instagram, wie du auch Nachtkerzen-Wurzeln und -Blätter verarbeiten kannst!

Löwenzahn

Löwenzahnblüten enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, schmecken süßlich und zugleich auch leicht bitter. Die farbenfrohen Blüten kannst du zu Löwenzahnhonig, Blütenzucker oder Tee verarbeiten oder als bunte Deko über deinen Salat streuen.

Rotklee

Die Blüten des Rotklees haben einen süßlichen Geschmack und können ideal zu Rotkleesalz, wilden Keksen oder Rotklee-Essig verarbeitet werden.

Veilchen

Veilchenblüten schmecken herrlich süß und bieten die perfekte Grundlage für Veilchenblütenzucker, zum Garnieren für Kuchen oder Eis, oder zum Verfeinern von Marmeladen oder Sirupen.

Aufgepasst: Dieser Blogbeitrag widmet sich hauptsächlich den essbaren Blüten – doch oftmals sind auch weitere Teile der Pflanze zum Verzehr geeignet, z. B. Blätter, Wurzeln oder Stängel – recherchiere doch einmal nach! In unserem Instagram-Kanal teilen wir viele spannende Ideen und Rezepte zu diesem Thema.

Essbare Blüten – Rezepte

Wildkräuterbrot mit essbaren Blüten

Essbare Blüten eignen sich wunderbar dafür, selbstgebackenes Brot mit etwas Blütenzauber zu versehen.

Zutaten:

Zubereitung:

  • Den Bärlauch waschen, grob kleinschneiden und mit dem Pürierstab pürieren.
  • Mehl, Brotgewürz, Trockenhefe und Salz vermengen, dann Wasser und Bärlauch hinzufügen.
  • Alles verkneten, bis ein homogener Teig entsteht. 30 Minuten ruhen lassen, erneut kneten und einen kleinen Laib formen.
  • Den Laib weitere 30 Minuten (oder länger) ruhen lassen, mit Wasser bepinseln und mit Wild- und Gartenkräutern dekorieren: Wir haben wilde Erdbeerblätter, Schafgarbe, Gänseblümchen, Gundermann, Veilchenblätter, Löwenzahn, Giersch und Salbei (aus dem Garten) verwendet.
  • Achte darauf, dass die Blüten nicht abstehen – einfach sanft in den Teig drücken und mit etwas Wasser bepinseln.
  • Danach im vorgeheizten Backofen bei Ober- und Unterhitze backen: Die ersten 10 Minuten bei 200°C und dann 20 Minuten bei 180°C. ⁠

Tipp: Lege im Backofen einen Bogen Backpapier auf das Brot, damit die Blüten und Blätter nicht verbrennen.

Rosenblütensalz

Wusstest du, dass man das besondere Aroma von Rosenblüten in Salz oder Zucker haltbar machen kann? Das Ergebnis kannst du dann in der Küche oder auch in der Badewanne verwenden!

Zubereitung:

  • Es geht ganz einfach: Sammle am späten Vormittag eines sonnigen Tages die Blüten einer (Wild-)Rose. Nimm nur so viel, dass die Pflanze und auch die Tiere, die sie so wie du nutzen, keinen Schaden nehmen.
  • Breite die Blütenblätter auf einem Tuch oder einem Tablett aus und lasse sie für ein paar Tage an einem luftigen, schattigen Ort trocknen.
  • 
Nun mische die trockenen Blütenblätter mit etwas Salz und zerreibe beides zusammen in einem Mörser zu feinstem Rosensalz. Probiere es einfach aus! 


Tipp: Frische oder getrocknete Rosenblüten kannst du übrigens auch in Kuchenteig, Joghurt oder Müsli streuen.

Wald- & Wiesenkekse mit essbaren Blüten

Viele essbare Blüten wie z. B. z.B. Veilchen, Gänseblümchen, Wilde Erdbeere, Stiefmütterchen oder Schlüsselblumenblüten lassen sich zu leckeren Keksen verarbeiten. ⁠

Zutaten:

Zubereitung:

  • Butter, Zucker und Honig schaumig schlagen.
  • Das Ei hinzugeben und weiterschlagen
  • Anschließend 1 Schuss Zitronensaft und das Mehl untermengen⁠.
  • Die Blütenblätter vom Löwenzahn abzupfen, auf Krabbeltierchen kontrollieren und in den Teig geben.
  • Mit einer Prise Salz, Zimt und Kardamom alles gut miteinander verkneten.
  • Nun den Teig auf einer bemehlten Fläche zu einer 20-30 cm dicken Rolle rollen und in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden.⁠⁠

  • Aus den Scheiben eine Kugel formen und flach mit dem Nudelholz ausrollen. Mit einem runden Keksausstecher leicht einstechen, um die Mitte hervorzuheben (nicht durchstechen).
  • Mit Veilchen, Stiefmütterchen, Gänseblümchen oder Schlüsselblumenblüten dekorieren.
  • Auf ein Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad Umluft 10-12 min backen.⁠⁠

Tipp: Legt einen Bogen Backpapier über die Kekse, damit die Blüten beim Backen nicht verbrennen.⁣

Rotklee-Essig

Rotklee-Essig sieht nicht nur wunderhübsch aus, sondern schmeckt auch noch besonders blumig und fruchtig. Hergestellt ist er in nur wenigen Minuten.

Zutaten:

Zubereitung:

  • Ernte die Blüten an einem heißen Sommertag um die Mittagszeit. So sind ihre wertvollen Eigenschaften auf dem Höhepunkt ihrer Wirkkraft. ⁠
  • Lege die Blüten für einige Stunden an einem schattigen Ort – am besten draußen – auf ein Handtuch auf, damit alle Krabbeltierchen Reißaus nehmen können. ⁠
  • Nun die Stängel abtrennen und die Blüten in eine Flasche füllen; mit Essig übergießen. ⁠
  • 1 Monat kühl und dunkel ziehen lassen, regelmäßig schütteln, damit sich kein Schimmel bildet. Danach die Blüten absieben und den fertigen Essig kühl und dunkel lagern.

Wilde Energiebällchen mit essbaren Blüten

Kleine Energielieferanten aus Datteln und wilden Blüten sind ein toller Snack für deine Draußenabenteuer in der Natur.

Zutaten:

Zubereitung:

  • Zuerst die Haferflocken 1-2 Stunden in der Hafermilch einweichen. ⁠

  • Danach Datteln und Walnüsse sehr klein schneiden und alle Zutaten mit dem Pürierstab zu einer Paste verarbeiten.
  • Aufpassen: Datteln wirklich ganz klein schneiden (= Hilfe für deinen Pürierstab). Gönne ihm ab und zu eine Pause, damit er nicht überhitzt – die Masse ist zäh.
  • ⁠
⁠
Danach Kugeln formen und im Blütentopping deiner Wahl rollen. Wenn dir die Masse zu klebrig ist, gib sie vor dem Weiterverarbeiten einfach für eine halbe Stunde in den Kühlschrank. ⁠

Im Kühlschrank halten sich die Energiebällchen für mehrere Tage – falls sie nicht schon vorher weggenascht werden!

Häufige Fragen

Viele Wildpflanzen haben essbare Blüten, die du in der wilden Küche einsetzen kannst. Häufig verwendet werden etwa Gänseblümchen, Rotklee, Löwenzahn, Veilchen oder Nachtkerzenblüten.

Sammle nur essbare Blüten von Pflanzen, die du sicher bestimmen und erkennen kannst. Pflanzenbestimmungsbücher können dabei eine hilfreiche Unterstützung sein. Wenn du noch nicht so viel Erfahrung im Sammeln von Wildpflanzen hast, kann eine Kräuterwanderung eine hilfreiche Unterstützung bieten. Dabei wanderst du mit Pflanzenexpert:innen durch die Natur in deiner Umgebung und erfährst viel über die heimische Flora – und was du davon essen kannst.

Essbare Wildpflanzenblüten können unterschiedliche zubereitet werden. Sie eignen sich hervorragend roh als Garnitur für Salate (z.B. Gänseblümchen oder Nachtkerzenblüten), in Keksen (z. B. Löwenzahn- oder Rotkleeblüten) zum Dekorieren von Süßspeisen oder in Getränke (z. B. Veilchen oder Holunder) oder als Zutat in wilden Broten. Viele Rezepte kannst du hier in diesem Blogbeitrag entdecken.

Ja, essbare Wildpflanzenblüten können auch getrocknet oder eingefroren werden, um sie das ganze Jahr über zu genießen, z. B. als Tee oder als gefrorene Kräuterwürfel für Suppen.

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Selbstgemachte Gänseblümchen-Bodybutter

Gänseblümchen-Bodybutter selbermachen

Gänseblümchen gehören zu den ersten Frühlingsboten. Mit einer Hand voll der zarten Blüten kannst du dir ihre wertvollen Inhaltsstoffe in einer pflegenden Bodybutter zunutze machen. 

Wann wachsen Gänseblümchen?

Gänseblümchen wachsen in der Regel im Frühjahr und Frühsommer, doch in vielen Gegenden kannst du diese robusten Pflanzen auch ganzjährig finden. Sie sind eine der ersten Wildpflanzen, die nach dem Winter wachsen. Die Frühblüher sind wahre Allrounder – du findest sie auf Wiesen, in Parks und an Wegrändern. In Deutschland beginnen Gänseblümchen normalerweise Ende März oder Anfang April zu blühen. Vereinzelt findest du sie bis in den Herbst hinein.

Warum Gänseblümchen in der Bodybutter?

Gänseblümchen stecken voller Powerstoffe für deine Haut: Sie enthaltenden Vitamine, ätherische Öle, Mineralien und Antioxidantien. Besonders bei fettiger oder zu Unreinheiten neigender Haut können Gänseblümchen wahre Wunder bewirken: Denn die kleinen Frühlingsboten aus der Natur wirken entzündungshemmend und wundheilend, z.B. bei Pickeln, blauen Flecken oder kleinen Schrammen.

Die fertige Gänseblümchen-Bodybutter in einem Glas
Hier siehst du den Ölauszug für die Gänseblümchenbodybutter
Die fertige Gänseblümchen-Bodybutter in einem Glas
Im Idealfall nimmst du dir für die Herstellung dieser Bodybutter etwas Zeit - dann kannst du nämlich einen Kaltauszug aus Öl und Gänseblümchen herstellen. Wenn es schneller gehen soll, eignet sich auch ein Ölauszug unter Einwirkung von Wärme. Wir erklären dir hier beide Varianten.
Paula Roesch - Wildnispädagogin
Paula Roesch
Gründerin Wildniswind

Gänseblümchen-Bodybutter selber machen

Die Zutaten

1 Handvoll Gänseblümchen • 50-100 ml Mandel- oder Hanföl • 50 ml Sheabutter • Optional: 3-5 Tropfen ätherisches Zitronen- oder Lavendelöl
Für die Bodybutter braucht du zwar nur 50 ml Mandelöl; damit die Gänseblümchen beim Herstellen des Ölauszug vollständig bedeckt sind, solltest du aber eventuell etwas mehr Öl einplanen. Das übrige Öl kannst du dann natürlich trotzdem noch weiterverwenden - entweder für Hautpflegeprodukte oder zum Kochen.
Paula Roesch - Wildnispädagogin
Paula Roesch
Gründerin Wildniswind

Gänseblümchen sammeln

Die Gänseblümchen zu einer sonnigen Stunde knapp unter dem Köpfchen pflücken, wenn die Wiese trocken ist – die Pflanzen sollten nicht nass sein. Lasse sie dann für mindestens 3 Minuten auf einem Tuch liegen, damit kleine Insekten Reißaus nehmen können. 

In einem Mörser die Gänseblümchen etwas zerstoßen – so können die wertvollen Inhaltsstoffe besser herausgelöst werden. 

Kaltauszug (Dauer: 2 Wochen)

Gib die Gänseblümchen in ein sauberes Schraubglas und gieße sie mit Öl bis einen Finger breit über den Gänseblümchen auf. Den Deckel nur auflegen und das Öl bei Zimmertemperatur stehen lassen (keine direkte Sonne!). Jeden Tag 2-3 x umrühren oder schwenken, damit die Inhaltsstoffe der Gänseblümchen auf das Öl übergehen und sich kein Schimmel bildet.
Nach 2 Wochen die Gänseblümchen durch einen Kaffeefilter oder ein Leinentuch abfiltern.

Warmauszug (Dauer: mind. 1,5 Stunden)

Für den Warmauszug Öl und Gänseblümchen in eine Topf geben (oder ins Warmwasserbad stellen – so kannst du die Temperatur besser regulieren). Ideale Auszugstemperatur sind 40°C. Lasse das Gänseblümchenöl mindestens 1,5 Stunden, idealerweise 2,5 Stunden, im Warmwasserbad stehen. Danach kannst du das Öl entweder gleich verwenden – oder – noch 1-3 Tage ziehen lassen, täglich schwenken und erst danach die Gänseblümchen abfiltern.

Gänseblümchen-Bodybutter selbermachen

Die Gänseblümchen-Bodybutter anrühren

    • Wenn du gleich mit dem noch warmen Öl weiterarbeitest, kannst du die 50 g Sheabutter direkt in 50 g des Gänseblümchenölauszugs unter Rühren verflüssigen. 
    • Ansonsten zuerst die Sheabutter langsam im Warmwasserbad erwärmen. Dafür muss das Wasser nicht sehr heiß sein – denn Sheabutter verflüssigt sich bereits bei Körpertemperatur. In die flüssige Sheabutter den Gänselblümchenauszug einrühren.
    • Optional noch 3-5 Tropfen ätherisches Öl hinzufügen: Wir lieben für diese Bodybutterbesonders ätherische Öle wie Lemongrass, Zitrone oder Lavendel. 
    • Alle Zutaten gut miteinander verrühren und die Bodybutter direkt in ein sauberes Gläschen umfüllen, dann vor der Verwendung vollständig auskühlen lassen. 

Viel Freude mit deiner selbstgemachten Bodybutter und gutes Gelingen! 

Tierspuren im Schnee

Tierspuren im Schnee

Es ist Winter, die Landschaft ist von einer dicken Schneedecke bedeckt. Alles wirkt still und friedlich. Doch wer genauer hinsieht, entdeckt plötzlich kleine, spannende Zeichen im Schnee: Tierspuren! Tauche mit uns in die Welt des Fährtenlesens ein und lerne diese Zeichen deiner wilden Nachbarn zu lesen.

INHALTSVERZEICHNIS

Die Spuren von Tieren faszinieren uns Menschen schon seit Jahrtausenden und das Fährtenlesen hat in vielen Kulturen auch eine tiefe kulturelle Bedeutung. Doch Tierspuren im Schnee sind auch für uns nicht nur geheimnisvoll und schön anzusehen, sondern geben uns auch Auskunft über das Leben und Verhalten der Tiere in unserer Umgebung.

So kannst du etwa anhand von Fußabdrücken – so genannten „Trittsiegeln“ – ablesen, ob ein Tier alleine oder in der Gruppe unterwegs ist, ob es in Eile war oder sich Zeit gelassen hat. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir nicht nur zeigen, wie du Tierspuren im Schnee erkennen und deuten kannst, sondern auch, wie du die Zeichen der Natur bewusst in deine Wandering-Routinen einbeziehst.

Tierspuren im Schnee

Tierspuren im Schnee erkennen

Um Tierspuren im Schnee erkennen und unterscheiden zu können, gibt es einige wichtige Anhaltspunkte. Doch um Spuren richtig zu lesen, reicht fast nie ein einzelnes Trittsiegel allein. Es geht auch nicht darum, sofort zu erkennen, um welches Tier es sich handelt. Versuche vielmehr, das Gesamtbild der Spur und das Verhalten des Tieres zu verstehen. Achte neben den Trittsiegeln auf weitere Details in deiner Umgebung, die dir Aufschluss über deine wilden Nachbarn und die Geschichten, die sie erlebt haben, geben können. 

Erfahrene Fährtenleser*innen schauen neben den Trittsiegeln stets auch auf weitere Zeichen der Anwesenheit eines Tieres in der Umgebung – z. B. Kothäufchen (im Fährtenleser-Latein so genannte „Losung“), Liegeplätze oder Fraßspuren. Sie alle sind Teil der Geschichte des Wesens und tragen dazu bei, dass du mehr über das Verhalten deiner wilden Nachbarn verstehen kannst.

Die Größe

Zunächst einmal ist die Größe des Trittsiegels ein wichtiger Faktor, denn daraus kannst du ungefähr ablesen wie groß das Tier gewesen sein mag. Aber bedenke, es gibt männliche, weibliche und noch nicht ausgewachsene Tiere. Das macht das Spurenlesen manchmal ein wenig herausfordernd, insbesondere im Schnee. Zusätzlich sind die Vorderfüße vieler Tiere größer als ihre Hinterfüße, denn hier liegt durch den Kopf (und manchmal das Geweih) das meiste Gewicht.

Wenn du Spuren im Schnee entdeckst, sie abzeichnest oder fotografierst, um sie später näher zu bestimmen, solltest du immer einen Gegenstand zum Größenvergleich danebenlegen. Denn nur, wenn wir die Größe sicher bestimmen können, lassen sich Rückschlüsse auf die betreffende Art ziehen. Unsere Wildniswind-Spurenkarte eignet sich perfekt dafür. Du kannst aber auch einfach ein Holzlineal verwenden.

Dachs im Schnee
Vogelspur im Schnee
Waschbär im Schnee

Die Form

Auch die Form der Spuren kann Aufschluss darüber geben, um welches Tier es sich handelt. Zunächst einmal kannst du dich fragen, ob du ein Pfotentier (z.B. Fuchs, Katze, Hase oder Dachs), ein Tier mit Schalen (z.B. Rehwild oder Wildschwein) oder gar einen Vogel vor dir hast. Denn auch die Vögel verbringen Zeit am Boden, manche von ihnen sogar sehr viel (der Fasan ist ein schönes Beispiel dafür).

Die Form des Trittsiegels im Schnee wird aber auch von einer weiteren Komponente beeinflusst: der Schneetiefe und -konsistenz. Spuren in feinem, frischen Pulverschnee auf Asphalt sind beim Fährtenlesen viel leichter zu deuten, als Löcher in 30 cm dickem Altschnee, der vielleicht schon dreimal angetaut und dann zurückgefroren ist. Im tiefen Schnee erkennen wir oft nur die sogenannte Kompressionsform des Trittsiegels. Das kann trapezförmig aussehen wie z.B. beim Wildschwein, kompakt und rechteckig beim Rotwild oder du erkennst vielleicht eine ganze Spurgruppe (d.h. alle vier Füße) wie beim Hasen.

Luchs im Schnee

Die Tiefe

Auch die Tiefe der Spuren kann wichtig sein: Tiefe Spuren zeigen an, dass das Tier relativ schwer war, während flache Spuren auf ein leichteres Tier hinweisen können. Natürlich spielt aber auch die Geschwindigkeit des Tieres eine Rolle bei der Tiefe der Spuren. Stell dir einmal vor, ein Hase ist auf der Flucht vor einem Fuchs. Er schlägt Haken von 180 Grad und verschwindet mit großen Sätzen im Unterholz. Diese Spuren können eine enorme Tiefe aufweisen, obwohl der Hase kein sehr großes Tier ist. Lass uns einige Tierspuren aus der Nähe betrachten und lerne, wie du sie bestimmen kannst!

"Stell dir einmal vor, ein Hase ist auf der Flucht vor einem Fuchs. Er schlägt Haken von 180 Grad und verschwindet mit großen Sätzen im Unterholz. Diese Spuren können eine enorme Tiefe aufweisen, obwohl der Hase kein sehr großes Tier ist."
Miriam Wildnispädagogin
Miriam Schulz
Fährtenleserin, Wildniswind-Gründerin

Tierspuren im Schnee deuten

Wenn du dich ein wenig mit Tierspuren im Schnee auseinandergesetzt hast, wirst du schnell merken, dass diese Spuren wie eine Art „Lesestoff“ sind, aus dem man viel über das Leben und Verhalten der Tiere in unserer Umgebung erfahren kann. Zum Beispiel kann man anhand der Spuren erkennen, ob das Tier alleine oder in der Gruppe unterwegs war, ob es in Eile war oder sich Zeit gelassen hat.

Anhand einer Losung kannst du z. B. Rückschlüsse auf die Ernährungsweise eines Tieres ziehen, indem du etwa die Spuren von Pflanzen- und Fleischfressern vergleichst. Oder du beobachtest, wie sich die Tierspuren im Laufe eines Tages verändern, was Aufschluss darüber geben kann, wann das Tier hier war. Es ist spannend sich Notizen über das Wetter zu machen, denn damit kannst du in vielen Fällen den Zeitpunkt bestimmen, wann das Tier hier vorbei gekommen ist. All diese Informationen können dazu beitragen, das Verhalten und die Lebensweise unserer wilden Nachbarn besser zu verstehen und unsere Beziehung zu ihnen zu vertiefen.

Auf den Spuren der Rabenvögel

Begleite Wildnispädagogin und Fährtenleserin Miriam nach draußen und lerne in unserem Video, die Spuren der Rabenvögel zu lesen!

Marderspuren im Schnee

Hier sind ein paar Anhaltspunkte, an denen du die Trittsiegel von Mardern im Schnee erkennen kannst:

Marderspuren im Schnee erkennen

Marderspuren zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl vorne, als auch hinten 5 Zehen mit ausgeprägten Krallen haben. Auch wenn sich der sogenannte Daumen oftmals nicht abdrückt, wirken diese Spuren oft asymmetrische und sind in der Regel viel kleiner als die Spuren von Hundeartigen.

  • Aber aufgepasst: Marderspuren kannst du sehr leicht mit denen einer Hauskatze verwechseln. Achte doch einmal darauf, ob einer dieser beiden Vertreter über deine Motorhaube oder durch euren Sandkasten spaziert. Wenn du genau hinsiehst, kannst du die Spuren des Marder an seiner 5. Zehe sowie seinen Krallen erkennen. Katzen ziehen ihre Krallen beim Laufen meistens ein und sind damit im Trittsiegel nicht erkennbar.
Marderspuren im Schnee

Auch die Art und Weise der Fortbewegung (die sogenannte Gangart) kann dir helfen eine Spur zu bestimmen. Während Katzen ihre Pfoten in der Regel sanft und in relativ geraden, gleichmäßigen Linien abdrücken, sind Marderspuren daran zu erkennen, dass sie wie ein heilloses Durcheinander von verschiedenen Sprüngen aussehen können. Die Bewegungsabläufe dieser Tiere einmal zu studieren, kann dir in dieser Hinsicht wirklich die Augen öffnen. Auf Youtube findest du unzählige Viedeos dazu.

Marder setzen zur Reviermarkierung auch gerne ihre Losung an exponierten Stellen ab. Du findest ihre gedrehten, an einer Seite zugespitzten, oft wurstförmigen Exkremente gerne mittig auf Wanderwegen, auf umgestürzten Holzstämmen oder sogar in der Stadt vor deiner Buchhandlung. Katzen hingegen verscharren ihren Kot meistens.

Marder ist nicht gleich Marder. Wenn du dich einmal mit dieser spannenden Tierfamilie beschäftigst, wirst du feststellen, dass es sie in den unterschiedlichsten Größen gibt. Der kleinste Marderartige ist das Mauswiesel. Seine Trittsiegelchen sind nur unwesentlich größer als die einer Maus. Unser größter heimischer Marder ist der Dachs. Seine Trittsiegel sind recht groß, imposant und haben (insbesondere am Vorderfuß) lange Krallen.

Katzenspuren im Schnee

Die Spuren einer Katze wirken rundlich, leicht asymmetrisch und haben vorne und hinten jeweils vier Zehen. Die Krallen sind in der Regel nicht abgedrückt. Aber aufgepasst: Katzenspuren kannst du sehr leicht mit denen des Marders verwechseln. Achte doch einmal darauf, ob einer dieser beiden Vertreter über deine Motorhaube oder durch euren Sandkasten spaziert. Wenn du genau hinsiehst, kannst du die Spuren des Marder an seiner 5. Zehe sowie seinen Krallen erkennen. Katzen ziehen ihre Krallen beim Laufen meistens ein und sind damit im Trittsiegel nicht erkennbar.

Katzenspuren im Schnee

Fuchsspuren im Schnee

Der Fuchs gehört zu den sogenannten Caniden, den Hundeartigen Tieren. Das Trittsiegel zeigt vorn wie hinten jeweils vier Zehen und Krallen. Die Pfote ist – vor allem im Winter – mit viel Fell bedeckt.

Fuchs im Schnee
Spuren im Schnee
Fuchsspuren im Schnee

Im Schnee ist es oft schwer die spezifischen Merkmale zu erkennen, dann hilft uns wieder die Gangart des Tieres weiter: Der Fuchs setzt seine Füße gerne wie an einer Perlenschnur aufgereiht ab, wir sagen: er schnürt. Dabei setzt der Hinterfuß direkt in den Abdruck des Vorderfußes hinein, sobald dieser den Boden verlassen hat. Auch einen sogenannten Schrägtrab sehen wir in einer Fuchsfährte häufig, genauso wie bei unseren Haushunden.

"Hundespuren im Schnee erkennst du im Gegensatz zum Fuchs daran, dass unser vierbeiniger Hausfreund im Schnee umhertollt, als gäb es kein Morgen. Im Gegensatz zu seinem wilden Kollegen hat er jede Menge Energie zu verschenken. Ein Wildtier bewegt sich in der Regel zielgerichtet und energieefffizient."
Miriam Wildnispädagogin
Miriam Schulz
Fährtenleserin & Wildnispädagogin

Hasenspuren im Schnee

Hasenartige (Feldhase und Kaninchen) machen es uns im Schnee recht leicht. Ihre Spuren erkennen wir leicht an der Gangart. Beim Hoppeln oder schneller Fortbewegung überholen die Hinterfüße die Vorderfüße und hinterlassen damit ein signifikantes Gangbild, an dem wir auch leicht erkennen können in welche Richtung er gelaufen ist.

Hasenspuren im Schnee

Mäuse- oder Rattenspuren im Schnee

Die sogenannten „Echten Mäuse“ (zu denen übrigens auch Ratten zählen) bewegen sich gerne in Sprüngen vorwärts. Wühlmäuse dagegen gehen lieber im Schritt oder Trab. Aber bedenke trotzdem: Alle können alles!

Rattenspuren im Schnee

Rehspuren im Schnee

Rehspuren im Schnee

Rehspuren sind von den meisten Menschen intuitiv erkennbar. Diese sogenannten Paarhufer sind feingliedrige Tiere und auch ihre Trittsiegel sind die zierlichsten unter den Hirschartigen. Manchmal können wir sogar die sogenannten Afterklauen erkennen. Diese sitzen hochgezogen am Bein des Tieres und sind im Schnee oder Matsch oft gut abgedrückt.

Eichhörnchenspuren im Schnee

Eichhörnchenspuren zu erkenennen ist kinderleicht – sofern du sie einmal gesehen und identifiziert hast. Die Spurgruppe von vier Füßen ist so signifikant, weil die Hinterfüße die Vorderfüße überholen, die Spurgruppe insgesamt aber nicht langgezogen, sondern eher rundlich wirkt. (siehe Bild) Wenn du dann noch ausmachen kannst, dass die Spur an einem Baum endet, kannst du recht sicher sein, dass du einem dieser kleinen roten Nager auf der Spur warst.

Eichhörnchenspuren im Schnee

Tierspuren als Teil deiner Naturbeobachtung

Tierspuren im Schnee sind nicht nur interessant, sondern können auch bewusst in deine eigene Naturbeobachtung einbezogen werden. Dazu kannst du beispielsweise beim Spazierengehen gezielt nach Spuren im Schnee Ausschau halten und versuchen, diese zu identifizieren.

Nimm dir einmal bewusst Zeit, auf Trittsiegel zu achten, die deinen Weg kreuzen. Wie aufregend, herauszufinden, dass die Spuren auf dem Autodach nicht von einer Katze, sondern vom Marder stammen! Oder zu erkennen, dass sich ein Igel nachts in deinem Garten bewegt. Du wirst vielleicht überrascht sein, was sich direkt vor deiner eigenen Haustür alles abspielt!

Auch, wenn du nicht alle Spuren eindeutig interpretieren kannst: All diese Beobachtungen können dir dabei helfen, deine Aufmerksamkeit für die Natur zu schärfen und die Beziehung zu ihr zu vertiefen.

Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Naturmentoring

Hast du Feuer gefangen fürs Spurenlesen? In unserem Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Naturmentoring lernst du nicht nur die Grundlagen des Fährtenlesens, sondern tauchst tief in die Besonderheiten von 52 Tieren und Pflanzen deiner Umgebung ein.

Häufige Fragen

Marderspuren zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl vorne, als auch hinten 5 Zehen mit ausgeprägten Krallen haben. Auch wenn sich der sogenannte Daumen oftmals nicht abdrückt, wirken diese Spuren oft asymmetrisch und sind in der Regel viel kleiner als die Spuren von Hundeartigen. Aber aufgepasst: Marderspuren kannst du sehr leicht mit denen einer Hauskatze verwechseln. Achte doch einmal darauf, ob einer dieser beiden Vertreter über deine Motorhaube oder durch euren Sandkasten spaziert. Wenn du genau hinsiehst, kannst du die Spuren des Marder an seiner 5. Zehe sowie seinen Krallen erkennen. Katzen ziehen ihre Krallen beim Laufen meistens ein und sind damit im Trittsiegel nicht erkennbar.

Es gibt einige Tiere, die sowohl vorne als auch hinten vier Zehen im Trittsiegel abdrücken, zum Beispiel Hundeartige (Hund, Fuchs, Wolf und z.B. Goldschakal). Aber auch Katzen haben jeweils vier Zehen. Das trifft auf die Hauskatze genauso zu, wie auf die Wildkatze und sogar den Luchs. Andere Tierarten haben am Vorderfuß vier Zehen, am Hinterfüß aber fünf, wie zum Beispiel viele Nagerartige, zu denen auch das Eichhörnchen gehört. Bei wieder anderen ist es genau umgekehrt, z.B. beim Hasen. Um ein Trittsiegel mit vier Zehen genauer zu bestimmen, musst du also häufig weitere Faktoren in deine Beobachtung einbeziehen: Siehst du Krallen, ja oder nein? Wie ist der mittlere Bereich (der sogenannte Mittelhandballen oder der Negativraum) beschaffen und wie hat sich das Tier fortbewegt?

Die Spur des Waschbären sieht aus wie eine kleine Kinderhand, insbesondere beim Vorderfuß. An beiden Füßen hat der Waschbär jeweils fünf Zehen. Du findest sie häufig an Flussufern oder auf matschigen Wegen.

Im Schnee ist es oft schwer die spezifischen Merkmalee einer Fuchsspur zu erkennen, dann hilft uns wieder die Gangart des Tieres weiter: Der Fuchs setzt seine Füße gerne wie an einer Perlenschnur aufgereiht ab, wir sagen: er schnürt. Dabei setzt der Hinterfuß direkt in den Abdruck des Vorderfußes hinein, sobald dieser den Boden verlassen hat. Auch einen sogenannten Schrägtrab sehen wir in einer Fuchsfährte häufig, genauso wie bei unseren Haushunden. Hundspuren im Schnee erkennst du im Gegensatz zum Fuchs daran, dass unser vierbeiniger Hausfreund im Schnee umhertollt, als gäb es kein Morgen. Im Gegensatz zu seinem wilden Kollegen hat er jede Menge Energie zu verschenken.

Eichhörnchenspuren zu erkenennen ist kinderleicht – sofern du sie einaml gesehen und identifiziert hast. Die Spurgruppe von vier Füßen ist so signifikant, weil die Hinterfüße die Vorderfüße überholen, die Spurgruppe insgesamt aber nicht langgezogen, sondern eher rundlich wirkt. (siehe Bild oben). Wenn du dann noch ausmachen kannst, dass die Spur an einem Baum endet, kannst du recht sicher sein, dass du einem dieser kleinen roten Nager auf der Spur warst.

Hasenartige – also Feldhase und Kaninchen – machen es uns im Schnee recht leicht, ihre Spuren zu erkennen. Man erkennt sie an der Gangart. Beim Hoppeln oder schneller Fortbewegung überholen die Hinterfüße die Vorderfüße und hinterlassen damit ein signifikantes Gangbild, an dem wir auch leicht erkennen können in welche Richtung er gelaufen ist.

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Tierspuren im Schnee

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Bildquellen (via Unsplash):

  • Header- & Vorschaubild: Henry Pearsall
  • Spuren-Durcheinander: David C. Wege
  • Marder: Zdeněk Macháček
  • Fuchs: Ray Hennesse

Weitere Bildquellen:

  • Spuren-Trio: David C. Wege & Miriam Schulz
  • Reiher: David C. Wege
  • Track-Zeichnungen sowie Spuren von Eichhörnchen, Reh und Fuchs: David Wege

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Die diebische Elster? Der Unglücksrabe? Rabeneltern? In Literatur, Film und Fernsehen begegnen uns viele Vorurteile über Rabenvögel. Doch die meisten davon sind nicht mehr als hartnäckige Mythen. So sind etwa Raben äußerst gesellige und soziale Tiere, die schnell lernen und Werkzeuge zielgerichtet benutzen können. Und Elstern sind zwar äußerst schlau, aber nicht diebisch: Die oft erwähnte Vorliebe fürs Klauen oder glänzende Gegenstände ist neuen Studien zufolge bloß ein Mythos. (1)

Rabenvögel bestimmen

Rabenvögel – auch Corviden genannt – sind eine Vogelfamilie aus der Ordnung der Sperlingsvögel. Es gibt weltweit rund 120 Arten in 25 Gattungen. Corviden sind in der Regel kräftige und robuste Vögel, die du in Deutschland ganzjährig beobachten kannst. Robustere Arten wie die Alpendohle oder den Kolkraben triffst du auch in höheren Gebieten mit herausfordernden Wetterbedingungen an.

Hättest du gedacht, dass Rabenvögel zu den Singvögeln zählen? Und tatsächlich haben die Angehörigen dieser Vogelfamilie wesentlich mehr als nur krächzende Lautäußerungen im Repertoire. Hier kannst du mehr über die Sprache der Rabenvögel erfahren.

Und auch, wenn du bei Rabenvögeln vielleicht an Nebelschwaden, verhangene Herbsttage und Grautöne denkst: Rabenvögel sind äußerst vielfältig! Denn während der Kolkrabe mit tiefschwarzem Gefieder in metallischem Glanz beeindruckt, tritt die Elster elegant in schwarz-weiß auf. Der Eichelhäher hingegen trägt einen schwarzen Bartstreif und blaue Flügelbugfedern auf rot-beiger Grundfärbung. Alles andere als eintönig, oder?

Rabenvögel-Spuren lesen lernen

Begleite Wildnispädagogin und Fährtenleserin Miriam nach draußen und lerne in unserem Video, die Spuren der Rabenvögel zu lesen!

Artenjournal Rabenvögel

 „Seit gut einem Jahr wohne ich nun hier neben dem Schloss mit seinen riesigen Platanen im Garten. An jedem Herbst- und Wintermorgen fliegen meine schwarzgrauen Nachbarn in einer großen Schar mit schnatzendem Geplapper von irgendwoher auf den großen Bäumen ein: “Kjak, kjak, kjak.” Zur Morgenkaffeezeit, denn Frühaufsteher sind sie nicht. Am Abend verschwinden sie nach einem ausgiebigen Gute-Nacht- Plausch wieder. Meine Tagesnachbarn sind Dohlen und gehören zur Familie der schlauen Rabenvögel.“

Barbara, Rabenvögel-Minikurs-Teilnehmerin

Rabenvögel in Deutschland

In Deutschland gibt es verschiedene heimische Arten von Rabenvögeln. Dazu zählen:

1.Alpendohle
2. Alpenkrähe
3. Dohle
4. Eichelhäher
5. Tannenhäher

6. Elster
7. Kolkrabe
8. Nebelkrähe
9. Rabenkrähe
10. Saatkrähe

Rabenvögel unterscheiden

Es gibt verschiedene Arten von Rabenvögeln, die sich in Aussehen, Größe, Verhalten und Ruf unterscheiden. Hier findest du die wichtigsten Erkennungsmerkmale, um unsere heimischen Rabenvögel in Deutschland zu unterscheiden:(2)

Alpendohle

Du erkennst diese Vertreterin an ihrem tiefschwarzen Gefieder. Von ihrer Schwester, der Dohle, unterscheidet sie ihr leuchtend gelber Schnabel.

Alpenkrähe

Die Alpenkrähe ist eine eher zierliche Vertreterin der Corviden und hat einen gebogenen, roten Schnabel.

Dohle

Dunkelgraues Gefieder, das im Nacken heller wird; kurzer Schnabel. Die Dohle beobachtest du am besten in Städten. Sie brütet gerne in alten Bäumen oder Gebäuden, z. B. Kaminen oder Kirchtürmen.

Eichelhäher

Der bunteste Vertreter der hier heimischen Rabenvögel. Sein rot-beiges Gefieder zieren schwarz- blaue gestrichelte Flügelbugfedern. Du findest ihn im Wald, Parks und in bewaldeten Gärten.

Tannenhäher

Der Tannenhäher kommt in den Alpen und den deutschen Mittelgebirgen vor. Im Winter benötigt er reichlich Arven (Zirbelkiefern) und Haselstäucher. Aufgrund seiner Vorliebe für Nüsse wird er im Englischen auch „Spottet Nutcracker“ genannt und ist mit seinem getupften Gefieder unverwechselbar.

Elster

Dank ihrer eindrücklichen Färbung und ihren langen Schwanzfedern ist dieser schwarz-weiße Rabenvogel unverwechselbar. Häufig triffst du sie am Rande von Dörfern oder Städten.

Kolkrabe

Der größte Rabenvogel und in Deutschland auch der größte Singvogel. Schwarzes Gefieder mit metallischem Glanz. Er gilt als der beste Sänger unter den Rabenvögeln.

Rabenkrähe

Die Rabenkrähe trägt ein rein schwarzes Gefieder und ist schwarz an Beinen und Schnabel. Sie ist eine enge Verwandte der Nebelkrähe.

Nebelkrähe

Die Nebelkrähe hat hellgraues Gefieder mit schwarzen Flügeln und Kopf. Mit der Rabenkrähe ist sie so eng verwandt, dass sogar Verpaarungen passieren können. Sie ist in Dörfern wie Städten weit verbreitet.

Saatkrähe

Die Nebelkrähe hat hellgraues Gefieder mit schwarzen Flügeln und Kopf. Mit der Rabenkrähe ist sie so eng verwandt, dass sogar Verpaarungen passieren können. Sie ist in Dörfern wie Städten weit verbreitet.

Checkliste: Rabenvögel unterscheiden

Dohlen-Journal

„Anderntags geht’s darum, mehr über eine ausgewählte Rabenvogelart herauszufinden und dies in einem eigenen Journal festzuhalten. Nutze ich sonst im “großen” Kurs die schöne Vorlage von Wildniswind, fertige ich das Journal diesmal ganz frei an. Meine Freundin (die zu Besuch ist) beginnt, ihr Naturnotizbuch zu befüllen. Sie wählt die Rabenkrähe, die bei ihr zu Hause häufig vorkommt, ich natürlich die Dohle. Nun wandern Bestimmungsbücher hin und her, das Internet wird durchforstet, “guck mal hier”, “das ist ja spannend”, “wusstest du…”, Buntstifte verteilen sich über den Tisch, und ich erfahre, dass ich in der hessischen Dohlenhauptstadt lebe. Nirgends gebe es so viele in einer Gruppe, steht da.“

Barbara, Rabenvögel-Minikurs-Teilnehmerin

Intelligenz: Die klugen schwarzen Rabenvögel

Rabenvögel benutzen Werkzeuge

Hast du schön einmal beobachtet, wie Krähen Walnüsse auf harten Asphaltboden werfen oder diese gezielt auf einer Straße platzieren? Die Nüsse entgleiten ihnen nicht etwa im Flug. Vielmehr wissen Krähen ganz genau, dass Autoreifen Walnüsse besser knacken können, als ein Schnabel. Die Technik erfordert zwar ein wenig Geduld, funktioniert aber zuverlässig. Ein Beispiel, das viel über die Denkfähigkeit und die Intelligenz von Rabenvögeln aussagt: Denn die Tiere sind nicht nur ausgesprochen schlau, sondern auch besonders lernfähig.

Wusstest du, dass Rabenvögel die einzigen Vögel sind, die Werkzeuge nicht nur verwenden, sondern auch herstellen? Dies zeigten Beobachtungen, bei denen Saatkrähen sich aus Draht einen Haken zurechtbogen, um so besser an Futter zu kommen. Die Vögel taten dies ohne Training oder vorherige Beobachtung. (3)

Neue Forschungen haben gezeigt, dass Kolkraben sogar dazu in der Lage sind, Annahmen über Bewusstseinsvorgänge in anderen zu treffen – also sich in deren Gefühle, Ideen und Sichtweisen hineinversetzen zu können. Diese Fähigkeit, eine „Theory of Mind“ zu bilden, wird Menschenkindern erst ab ca. dem 5. Lebensjahr nachgesagt. (4)

Rabenvögel sorgen für saubere Städte

Wie schlau Rabenvögel sind, zeigt auch ein Beispiel aus Schweden: Denn dort trainiert ein Start-Up Krähen und Raben darauf, weggeworfene Zigarettenstummel vom Boden zu sammeln. Die Vögel lernen, Zigarettenstummeln in eine Maschine zu werfen, die automatisch eine Nuss als Belohnung ausspuckt. Da Zigarettenstummel 62% des schwedischen Straßenmülls ausmachen, sollen die ungewöhnlichen Müllsammler zukünftig ¾ der üblichen Straßenreinigungskosten sparen. (5)

Die Rabenvögel nehmen freiwillig an der Müllsammelaktion teil. Derzeit gehen die Start-Up-Gründer davon aus, dass sich die Vögel das Verhalten, das zum Futter führt, gegenseitig beibringen werden – und kein großer Trainingsaufwand nötig ist. Dieses spannende Experiment zeigt auf eindrückliche Weise wie Menschen und Rabenvögel zu gegenseitigem Nutzen miteinander interagieren können.

Rabenvogel-Minikurs Teilnehmerin Barbara

„Der dritte Tag gehört wieder ganz der Draußenzeit, der Dirt-Time: die gewählte Art beobachten. Während meine Freundin leider schon auf dem Heimweg ist, pendle ich mit Kamera und Fernglas zwischen den Platanen vorm Schloss und dem Stadtturm hin und her. Ich schaue in himmelblaue Dohlenaugen, beobachte ihr Zwei-und-zwei-Sein, sehe sie Nüsse knacken und sich liebevoll Streicheleinheiten schenken. Am Stadtturm sind die Dohlen gerade ausgeflogen. Dafür sitzt auf dem Sims ein Wanderfalke. So weht der Wildniswind eben immer noch etwas mehr heran, als du denkst.“

Barbara, Rabenvögel-Minikurs-Teilnehmerin

Die Sprache der Rabenvögel

Auch wenn Rabenvögel zu den Singvögeln gehören: Für die meisten von uns klingt das Krächzen der Corviden erstmal nicht nach „schönem“ Vogelgesang. Der Kolkrabe – der größte der in Deutschland heimischen Rabenvögel – zählt laut Kennern übrigens zu den besseren Sängern dieser Vogelfamilie. Denn diesen Vertreter seiner Art zeichnen wohlklingende, kehlige Rufe aus.

Die Lautäußerungen von Raben kann äußerst aufschlussreich sein. Denn Raben kommunizieren gezielt miteinander und rufen im Notfall auch um Hilfe: Werden Raben attackiert, stoßen sie Signallaute aus – und dies häufiger, wenn befreundete Artgenossen in der Nähe sind. Halten sich vermehrt Konkurrenten in der Nähe auf, rufen sie weniger oft – um die Feinde nicht mehr als nötig auf den Plan zu rufen. (6)

Forscher konnten ebenfalls ermitteln, dass Raben an Futterstellen ihren vorbeifliegenden Artgenossen Signalrufe senden. Diese beinhalten Informationen über Geschlecht und Alter der schon anwesenden Raben. Sie helfen den ankommenden Raben bei der Entscheidung: Freund oder Feind, bleiben oder lieber doch weiter fliegen.

Nebelkrähe

Rabenvögel und ihr Nachwuchs

Rabenvögel sind nicht nur äußerst intelligente, sondern auch besonders soziale Tiere. Alle in Deutschland heimischen Arten leben in festen sozialen Strukturen – z.T. sogar in Kolonien. Wer die Ausdrücke „Rabeneltern“ oder „Rabenbrut“ noch als Schimpfwort verwendet, sollte dies überdenken: Denn Rabenvögel gelten als sehr fürsorglich und ihrem Nachwuchs als besonders zugetan.

Eine Studie des Max-Planck-Instituts analysierte die Sozial- und Lebensgeschichte von 127 Rabenvögeln. Die Forscher ermittelten dabei, dass junge Rabenvögel überdurchschnittlich lang im Familienverband mit ihren Eltern leben. Dies führt zu einem Vorteil bei der Gehirnentwicklung und eröffnet einen sicheren Ort zum Lernen und Üben überlebenswichtiger Fertigkeiten. (8)

Rabenvögel Minikurs Artenjournal

„Am Ende des Minikurses halte ich ein volles buntes Journal in der Hand, weiß vieles mehr über Rabenvögel, singe unter der Dusche einen selbst komponierten Rabensong, und plötzlich sind überall Elstern, Eichelhäher und Krähennester. Aber was heißt hier “Ende des Minikurses”? Das Faszinierende an Wildniswind ist: Erstmal begonnen weht er immer weiter… Und was sagen die lauten Nachbarn dazu? “Kjak, kjak.”

Barbara, Rabenvögel-Minikurs-Teilnehmerin

Häufige Fragen

Viele Menschen bezeichnen die schwarzen Krähen fälschlicherweise als Raben. Sie gehören zwar mit zur der Familie der Rabenvögel (Corvidae), aber ein Rabe sind sie nicht. Der Kolkrabe (Corvus Corax) ist eine eigene Art innerhalb der Familie der Corviden und der größte Vertreter dieser Familie. Krähen sind deutlich kleiner als Raben.

Rabenvögel – auch Corviden genannt – sind eine Vogelfamilie aus der Ordnung der Sperlingsvögel. Es gibt weltweit rund 120 Arten in 25 Gattungen. In Deutschland sind 7 Arten von Rabenvögeln heimisch Dazu zählen:

1. Alpendohle
2. Alpenkrähe
3. Dohle
4. Eichelhäher
5. Tannenhäher
6. Elster
7. Kolkrabe
8. Nebelkrähe
9. Rabenkrähe
10. Saatkrähe

In Deutschland kommen verschiedene Arten von Rabenvögeln vor. Dies sind: Alpendohle, Alpenkrähe, Dohle, Eichelhäher, Tannenhäher, Elster, Kolkrabe, Rabenkrähe und Nebelkrähe.

In Literatur, Film, Fernsehen und Volksglauben begegnen uns viele Vorurteile über Rabenvögel. Doch die meisten davon sind nicht mehr als hartnäckige Mythen. Elstern sind zwar äußerst schlau, aber nicht diebisch, so stellten Britische Forscher in einer Studie über die intelligenten Tiere fest. In Experimenten, in denen Elstern glänzende Objekte angeboten wurden, dachten die Vögel gar nicht erst daran, diese zu stehlen, sondern begegneten ihnen sogar eher mit Misstrauen. Die oft erwähnte Vorliebe fürs Klauen oder glänzende Gegenstände ist also bloß ein Mythos.

In Gefangenschaft erreichen Rabenvögel oft ein beeindruckendes Lebensalter. In freier Wildbahn gehen Forscher jedoch von einer maximalen Lebenserwartung von bis zu 30 Jahren bei Kolkraben und bis zu 20 Jahren bei Saatkrähen aus. 

Rabenvögel sind in der Regel kräftige und robuste Vögel, die du in Deutschland ganzjährig beobachten kannst. Anders als Zugvögel bleiben sie auch im Winter hier. Robustere Arten wie die Alpendohle oder den Kolkraben triffst du auch in höheren Lagen mit herausfordernden Wetterbedingungen an.

Das Krächzen eines Raben kann mehrere Gründe haben. Denn die schlauen Tiere kommunizieren gezielt und aufschlussreich: Werden Rabenvögel attackiert, stoßen sie Signallaute aus – und dies häufiger, wenn befreundete Artgenossen in der Nähe sind. Halten sich vermehrt Konkurrenten in der Nähe, rufen sie weniger – um die Feinde nicht mehr als nötig auf sich aufmerksam zu machen. Forscher konnten ebenfalls ermitteln, dass Raben an Futterstellen vorbeifliegenden Arten Signalrufe senden. Diese beinhalten Informationen über Geschlecht und Alter der anwesenden Raben – und helfen ihren Artgenossen bei der Entscheidung: Bleiben oder lieber doch Weiterfliegen.

Die Nahrung der Rabenvögel lässt sich nicht ganz einfach eingrenzen – denn die schlauen Tiere ernähren sich sehr abwechslungsreich. Sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung steht auf ihrem Speiseplan. Der Kolkrabe ist z.B. ein Fleisch- und Aasfresser und hat somit eine wichtige Verwertungsrolle in unserem Ökosystem inne. Zur Kost der Rabenvögel gehören auch Insekten, Kröten, Frösche, kleinere Schlange, Mäuse, aber auch Beeren, Früchte, Nüsse, Samen und Getreide. Als Kulturfolger passen sie sich geschickt an ihr Lebensumfeld an und suchen Futter auch in menschlicher Nähe, wie z.B. in Städten, auf Mülldeponien oder in belebten Parks.

Rabenvögel gelten als intelligent, weil sie komplexe soziale Strukturen haben, gezielt kommunizieren und sogar Werkzeuge verwenden, um Nahrung zu beschaffen!  Darüber hinaus lernen Rabenvögel schnell und sind in der Lage, sich an neue Situationen und Umgebungen anzupassen.

Rabenvögel leben in komplexen sozialen Strukturen und kommunizieren gezielt über Signalrufe miteinander, z.B. wenn sie attackiert werden oder, wenn es um Futterstellen geht. Dabei übermitteln sie Informationen über Freund oder Feind, Alter und Geschlecht der schon anwesenden Raben.

Ja, einige Arten von Rabenvögeln sind in der Lage, Werkzeuge wie Stöcke oder Zweige zu verwenden, um an Nahrung zu gelangen! Sie können Werkzeuge auch modifizieren oder herstellen, um sie effektiver zu machen: Hast du z. B. schon einmal beobachtet, wie Krähen Walnüsse auf harten Asphaltboden werfen oder diese gezielt auf einer Straße platzieren? Die Nüsse entgleiten ihnen nicht etwa im Flug. Vielmehr wissen Krähen ganz genau, dass Autoreifen Walnüsse besser knacken können, als ein Schnabel.

Der größte Singvogel Deutschlands ist der Kolkrabe – mit einer Größe von stolzen 54- 67 cm und einer Flügelspannweite von 115- 130 cm.

Quellen:

Fotos:

  • Header-Bild: Sonny Mauricio via Unsplash
  • Alpendohle, Tannenhäher, Eichelhäher, Rabenkrähe, Nebelkrähe, Elster, Saatkrähe: David Wege
  • Alpenkrähe: Karl Köhler via Unsplash
  • Dohle: Daniil Komov via Unsplash
  • Kolkrabe: Sonny Mauricio via Unsplash
  • Nebelkrähe: Yuriy Mayatnikov via Unsplash

Inhaltliche Quellen:

(1) https://www1.wdr.de/radio/wdr2/themen/frag-doch-mal-die-maus/diebische-elster-100.html
(2) https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-gartenvoegel/voegel-bestimmen/13769.html
(3) https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/tierische-intelligenz-kraehen-bauen-sich-werkzeug-selbst-a-626863.html
(4) https://www.nature.com/articles/ncomms10506
(5) https://neuezeit.at/kraehen-sammeln-zigarettenstummel/
(6) https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspb.2018.0375
(7) https://frontiersinzoology.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12983-018-0255-z#Bib1
(8) https://www.shh.mpg.de/1716685/extended-parenting

 

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Igel gehören zu den besonders geschützten Tierarten. Alle Infos zum Igel und wie du ihn unterstützen kannst.

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Der Igel

Igel gehören zu den besonders geschützten Tierarten. Denn Insektensterben Klimawandel, moderne Land- und Forstwirtschaft setzen unseren stacheligen Nachbarn zu. Alle Infos zum Igel, wie du ihn unterstützen kannst und wann sie deine Hilfe ganz besonders brauchen.

Inhaltsverzeichnis

Igel Steckbrief

Igel Steckbrief

Welche Igel-Arten gibt es?

In Deutschland kommen vor allem zwei Igel-Arten vor: Im ganzen Land verbreitet ist der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus). Wird in Europa von Igeln gesprochen, ist fast immer diese Art gemeint. Denn der nachtaktive Einzelgänger ist fast auf dem gesamten Kontinent verbreitet. Weitaus seltener kommt der Nördliche Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus) vor. Ihn findet man nur in wenigen Randgebieten Ostdeutschlands.

Charakteristisch für den Igel ist sein Stachelkleid. Es dient der Verteidigung gegen Feinde. Kein anderes hierzulande heimisches Tier trägt eine solche Schutzrüstung! Hättest du gedacht, dass es sich bei den Stacheln um verhornte Haare handelt? Ein ausgewachsener Igel besitzt davon übrigens zwischen 6.000 und 8.000 Stück!

Wo leben Igel?

Igel leben in Hecken, an Waldrändern, Gärten oder Grünanlagen. Hohle Baumstämme, Reisig- und Komposthaufen, Holzstöße oder andere Hohlräume dienen ihnen als Behausung. Darin bauen die nachtaktiven Tiere Nester aus Laub und Gras, in die sie sich tagsüber zurückziehen. In der Regel verfügt jeder Igel über mehrere Nester, zwischen denen er wechselt. Je höher das Gras in deinem Garten, desto glücklicher der Igel: Denn so bietest du in deinem Garten nicht nur Lebensraum für Insekten, sondern auch eine Nahrungsgrundlage für ihn.

Gestalte deinen Garten igelfreundlich!

Sterile, aufgeräumte Gärten sind nichts für Igel. Ein Garten mit vielen Büschen, Hecken und Hohlräumen hingegen bietet ihm Schutz. Für einen igelfreundlichen Garten kannst du ein paar einfache Dinge tun: Ein hohler Baumstamm oder Wurzelwerk aus dem Wald bietet Igeln einen gemütlichen Platz für ein Nest.

Was fressen Igel?

Igel gehören zu den Insektenfressern. Sie ernähren sich von einer Vielzahl an Bodenlebewesen – darunter Regenwürmer, Ohrwürmer, Hundert- und Tausendfüßler, Käfer oder Spinnen. Auch Mäuse und Schnecken stehen ab und zu auf ihrem Speiseplan. Also keine Sorge, wenn du einen Igel in deinem Garten entdeckst: Igel sind keine Vegetarier und werden sich nicht über dein Gemüse hermachen!

Igel füttern - aber richtig!

In Zeiten von Klimawandel, Monokulturen und allzu aufgeräumten Gärten stehen Wildigeln nur noch etwa 25% des ursprünglichen Insektenaufkommens als Nahrung zur Verfügung. Sucht sich ein Igel deinen naturnahen Garten als Lebensraum aus, kannst du durchaus ganzjährig, zumindest jedoch von April bis November, zuzufüttern.

Wann kommt der Igel-Nachwuchs zur Welt?

Igeljunge kommen im August bzw. September zur Welt. Eine Igelmutter bekommt in der Regel 4-5 Junge pro Wurf. Sie sind bei der Geburt nur ca. 12 bis 25 Gramm schwer. Das ist gerade einmal so viel wie ein einzelner Champignon! Rund 42 Tage lang werden die Jungen nach der Geburt von ihrer Mutter gesäugt. Danach sind sie selbst verantwortlich dafür, sich über den Sommer ein gutes Fettpolster zuzulegen. Denn nur, wer es schafft, genügend Reserven anzulegen, kann anschließend auch gut gerüstet einen langen Winterschlaf antreten! Das für den Winterschlaf notwendige Mindest-Gewicht liegt in etwa bei 500 Gramm – idealerweise ist es jedoch ein wenig mehr.

Vielleicht ist dir auch schon spät im Jahr ein junger Igel begegnet? Bedingt durch den Klimawandel und die heißen Sommer kann es vorkommen, dass Igel zweimal jährlich werfen. So werden manche Igeljunge erst im September geboren. Für sie ist es schwierig und zeitlich knapp, sich das zum Überwintern nötige Gewicht anzufuttern. In diesem Fall brauchen sie unsere Hilfe.
Wildnispädagogin Miriam Schulz im Interview
Miriam Schulz
Wildnispädagogin

Warum gibt es immer weniger Igel?

Vieles, was von Menschen geschaffene Lebensrealität ist, bedeutet für Igel eine Bedrohung: Durch den Klimawandel erwachen Igel immer früher aus dem Winterschlaf. Doch so früh im Jahr ist es für den Insektenfresser schwer, an Nahrung zu gelangen. Dazu kommt, dass das Futterangebot durch fortschreitendes Insektensterben ganzjährig schlechter wird. Gründe dafür sind ein immer kleiner werdender Lebensraum oder etwa Umweltgifte wie in der Landwirtschaft eingesetzte Pestizide. Diese setzen auch dem Igel selbst zu: Denn Monokulturen und die moderne Land- und Forstwirtschaft zerstören Stück für Stück seinen natürlichen Lebensraum. Aktuelle Prognosen besagen wenig optimistisch, dass es bis 2050 keine Igel mehr geben könnte.

Igel

Ein Igelhaus aufstellen

Schwindender Lebensraum, immer enger werdende Bebauung, weniger Hecken und viel zu aufgeräumte Gärten können Igeln die Suche nach einem geeigneten Winterquartier erschweren. Du kannst deinen Gartenigel unterstützen, indem du ihm ein künstliches Igelhaus zur Verfügung stellst. Die Ansprüche sind nicht hoch: Ein Asthaufen, ein paar ans Gartenhäuschen gelehnte Bretter oder ein Holzstoß reichen aus, um dem Igel eine ideale Behausung zu bieten. Das Nistmaterial steuert der Igel selbst bei. Alternativ kannst du auch ein Igelhaus kaufen oder eins aus einer Holzkiste oder einem umgedrehten Übertopf selbst bauen.

Welches Gewicht sollte ein Igel mindestens haben?

Um den Winterschlaf gut durchzuhalten, braucht ein Igel genügend Reserven. Wenn du dir unsicher bist, ob Zufüttern nötig ist, erkundige dich bei einem Tierarzt oder einer Igel-Hilfe in deiner Nähe. Falls du einen Igel entdeckst, der nach dem Wintereinbruch, z.B. bei Frost und Schnee, noch aktiv ist, ist schnelles Handeln gefordert! Setze dich unbedingt mit einem igelkundigen Tierarzt oder einer Wildtierstation in Verbindung. Dieses Gewicht sollte ein Igel haben, damit er es allein durch den Winter schafft.

Wie viel sollte ein Igel wiegen?
Wie viel sollte ein Igel wiegen?
Wie viel sollte ein Igel wiegen?
Wie viel sollte ein Igel wiegen?
Wie viel sollte ein Igel wiegen?
Igel Gewicht

Wann muss man einem Igel helfen?

Viele hilfsbedürftige Igel gelangen in den Herbstmonaten in menschliche Obhut. Manche von ihnen schaffen es mit unserer Hilfe, zu gesunden und ein Gewicht von mindestens 500 Gramm zu erreichen, um über den Winter zu kommen. Wenn ein Auswildern aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit nicht mehr möglich ist, müssen die Pfleglinge in menschlicher Obhut überwintern. Wichtig: Überwintere keinen gesunden, wohlgenährten Igel im Haus. Wenn du dir unsicher bist, ob der Igel Hilfe braucht, frage vorher bei einem igelkundigen Tierarzt oder beim örtlichen Tierschutzverein nach.

Kranke Igel

Wenn du tagsüber einen Igel in deinem Garten entdeckst ist das ein Alarmzeichen: Tagaktive, apathische, liegende oder herumirrende, magere Igel brauchen tierärztliche Hilfe. Ausnahme: Igel, die durch Gartenarbeit aufgestört werden und sich von selbst einen neuen Unterschlupf suchen.

Verletzte Igel

Igel mit sichtbaren Verletzungen, oder erkennbaren Ablagerungen von Fliegeneiern oder Larven brauchen sofort Hilfe. Hier zählt jede Minute! Schau nach Fliegeneiern und sammle sie gegebenenfalls ab. Unbehandelt stirbt der Igel sofort.

Jungigel, die Anfang November unter 500 Gramm wiegen

Igel mit sichtbaren Verletzungen, oder erkennbaren Ablagerungen von Fliegeneiern oder Larven brauchen sofort Hilfe. Hier zählt jede Minute! Schau nach Fliegeneiern und sammle sie gegebenenfalls ab. Unbehandelt stirbt der Igel sofort.

Was darf ein Igel fressen?

Igel sind eigentlich Insektenfresser. Futter- und Wasserschüsseln sollten täglich gereinigt werden, um die Ausbreitung und Übertragung von Krankheiten zu verhindern. In menschlicher Obhut kannst du mit den folgenden Nahrungsmitteln für eine ausgewogene Igelernährung sorgen.

Igel-Futter

Warum kann ich einen Igel nicht nur mit Katzenfutter füttern?

Den Igel ausschließlich mit Katzenfutter zu füttern, ist zugegebenermaßen bequem und geht schnell. Doch eine mit frischen Nahrungsmitteln gemischte Ernährung ist auf Dauer wesentlich gesünder für den Igel. Kommerzielle Trockenfuttermischungen sind nicht zu empfehlen.

Geht auch Igelfutter aus dem Handel?

Nein, Igelfutter aus dem Handel ist nicht gut geeignet, da es meist von minderer Qualität ist und viele Inhaltsstoffe beinhaltet, die Igel nicht brauchen oder vertragen.

Igelquartier einrichten
Igelquartier einrichten
Igelquartier

Das richtige Igelquartier für den Winter

Kann ein Igel nicht mehr rechtzeitig ausgewildert werden, braucht er unsere Hilfe beim Überwintern. Zu diesem Zweck wird das Igelgehege in ein sehr kaltes Zimmer, auf den Balkon oder in ein Gartenhaus gestellt. Merke: Im Keller überwintern ist oft nicht die beste Option, da Kellerräumlichkeiten oftmals immer noch zu warm für Igel sind. Ein Igel kann nämlich nur dann richtig Winterschlaf halten, wenn Innentemperatur und Außentemperatur sich beinahe gleichen. Folgendes solltest du für das perfekte Igelquartier beachten:

  • Der gewählte Ort muss wettergeschützt sein. Das Igelquartier nicht direkt auf frostigen Boden stellen.
  • Wenn du schon ein Igelhäuschen hast, kannst du es einfach nochmal in eine größere Holz-Kiste stellen. Den Freiraum zwischen Häuschen und Kiste mit reichlich Zeitungspapier isolieren. Auch oben und unten sollte gut isoliert werden.
  • Deckungsgleich mit dem Ausgang des Häuschens sollte natürlich auch die Überkiste ein Schlupfloch haben, damit der Igel notfalls raus kann.
  • Wenn du den Igel in sein Winterquartier gebracht hast, füttere ihn erstmal weiter, bis er das Futter nicht mehr anrührt. Schläft der Igel trotz niedriger Temperaturen nicht ein, gibt es kein Futter mehr. Denn Nahrungsentzug ist ein wichtiger Auslöser für Winterschlaf.
  • Hat sich der Igel zurückgezogen, kannst du ein Blatt Toilettenpapier vor das Schlupfloch kleben. So siehst du, ob der Igel sein Winterquartier verlassen hat, ohne in die Kiste fassen zu müssen.
  • Frisches Wasser sollte vor dem Igelhaus immer zur Verfügung stehen.

Wann wachen Igel im Frühling wieder auf?

Igel erwachsen in der Regel zwischen März und April aus dem Winterschlaf. Durch die voranschreitende Erderwärmung sowie abhängig von Region und Jahreszeit kann dies aber auch schon früher der Fall sein. Igel verlieren während des Winterschlafes einen Großteil ihres Gewichtes, sind hungrig und durstig. Stelle daher eine flache Schüssel mit Wasser sowie Futter parat.

Igel beim Nestbau

Häufige Fragen zum Igel

Ja, das ist sogar empfohlen! Denn in Zeiten von Klimawandel, Monokulturen und allzu aufgeräumten Gärten stehen Wildigeln nur noch etwa 25% des ursprünglichen Insektenaufkommens als Nahrung zur Verfügung. Zudem werden manche Jungigel erst im September geboren. Für sie ist die Zeit knapp, sich ein ordentliches Fettpolster für den Winterschlaf anzufressen. Sucht sich ein Igel deinen naturnahen Garten als Lebensraum aus, kannst du durchaus ganzjährig, zumindest jedoch von April bis November zuzufüttern. So ist sichergestellt, dass Jungigel ideale Gewicht von 650-750 Gramm für einen sicheren Winterschlaf erreichen.

Igel können zur Hälfte mit einer Mischung aus hochwertigem Katzenfutter und zur anderen Hälfte mit gegartem Rinderhack, klein geschnittenem und gegartem Fisch, ungewürztem Rührei und etwas Haferflocken/Weizenkleie gefüttert werden. Milch und Früchte vertragen Igel nicht bzw. können von den Tieren nicht verwertet werden. Als Getränk sollten Igel stets nur Wasser bekommen.

Ja! Denn schwindender Lebensraum, immer enger werdende Bebauung, weniger Hecken und viele aufgeräumte Gärten können Igeln die Suche nach einem geeigneten Nest oder Winterquartier erschweren. Du kannst deinem Gartenigel in Sachen Behausung unter die Arme greifen, indem du ihm ein künstliches Igelhaus zur Verfügung stellst. Die Ansprüche sind nicht hoch: Ein Asthaufen, eine Platte gewelltes Eternit ans Gartenhäuschen gelehnt oder einige gestapelte Holzpaletten reichen aus, um dem Igel ein Versteck zu bieten. Das Nistmaterial schleppt er selbst heran. Alternativ kannst du auch ein Igelhaus kaufen oder aus Holz oder einem umgedrehten Übertopf selbst bauen.

Die in Deutschland und Europa am weitesten verbreitete Igelart ist der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus). Er kann bis zu 7 Jahre alt werden. Allerdings setzt die Die Erderwärmung den Igel-Beständen zu. Denn Klimawandel, Insektensterben und schwindender Lebensraum machen Igeln das (Über-)leben schwer. Prognosen besagen, dass es bis 2050 keine Igel mehr geben könnte.

Hat ein Igel sich deinen Garten als Lebensraum ausgesucht, ist das ein gutes Zeichen. Du kannst ihm helfen, indem du dich einfach entspannt zurücklehnst und deinen Garten Garten sein lässt: Denn je höher das Gras, desto mehr Insekten und somit Igelnahrung gibt es bei dir. Als Nester und Verstecke lieben Igel Hohlräume: Ein hohler Baumstamm, ein großer Wurzelstock, Laub- und Reisighaufen oder ans Gartenhäuschen gelehnte Paletten: Diese Rückszugsorte sind ideale Igel-Behausungen. Auch Büsche, Hecken und Sträucher helfen Igel, ihren Lebensraum zu sichern. Da Igel zunehmend mit Nahrungsknappheit zu kämpfen haben, kannst du den Tieren von April bis November Futter bereitstellen. Auch frisches Wasser, z.B. in Blumenuntertassen serviert, tut Igeln gut. Welches Futter sich dafür eignet, liest du weiter oben im Beitrag.

Ab etwa 15 Grad legen Igel keinen Winterspeck mehr zu. Kühlt die Temperatur auf 12-6 Grad Celsius hinunter, geraten die Tiere in eine Art Dämmerschlaf. Sobald die Temperaturen konstant auf unter 6 Grad Celsius sinken, beginnt der Winterschlaf.

Igel sollten ausschließlich Wasser trinken. Milch sollten Igel keinesfalls bekommen, da sie die Laktose nicht abbauen und verdauen können. Wenn du einem Igel im Garten helfen möchtest, stelle ihm mehrere Trinkgelegenheiten mit frischem Wasser bereit, z.B. in einer Blumenuntertasse.

Wenn Igel sichtlich mager und krank aussehen, von Parasiten (Fliegeneier, Maden) befallen sind oder tagsüber herumirren, ist das ein Alarmzeichen. Sie brauchen Hilfe in Form von Nahrung und Wasser und tierärztliche Behandlung. Insbesondere brauchen auch Igeljunge Hilfe, die es nicht geschafft haben, bis Oktober ausreichend Gewicht zuzunehmen, um den Winter zu überstehen (mindestens 500 Gramm, besser jedoch 650-750 Gramm). Sie können versuchsweise noch aufgepäppelt und wieder ausgewildert werden, wenn die Zeit es zulässt. Ansonsten brauchen diese Igel menschliche Unterstützung beim Überwintern.

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Um draußen heimisch zu werden, müssen wir vor allem eins tun: Raus gehen! Dabei spielt in der Wildnispädagogik das Wandering eine große Rolle.

Quellen:

Inhalt:
https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/igel
https://www.pro-igel.de/
https://www.derstandard.at/story/2000136852312/igel-durch-klimawandel-vom-aussterben-bedroht
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/sonstige-saeugetiere/10302.html

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Igel-Futter: Hans-Olof Andersson
Igel mit Äpfeln: Wolfgang Hasselmann
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Galerie 2: Blätter: Daniel Spase, Igel: Piotr Laskawski, Holzstapel: Fabrizio Conti
Igel-Nestbau: Alexas Fotos

Hagebutte – Ernte, Verarbeitung & Rezepte

Hagebutte - Rezepte, Verarbeitung & Ernte

Die Hagebutte ist ein wahrer Allrounder in der wilden Küche! Denn die Früchte der Wildrose schmecken nicht nur gut, sondern sind auch noch besonders vielfältig einsetzbar. Hier erfährst du alles, was du über die Wirkung, Ernte und Verarbeitung der Hagebutte wissen musst – mit vielen Rezepten und Ideen.

Inhaltsverzeichnis

An vielen Hecken, am Waldesrand oder im eigenen Garten kannst du es derzeit fröhlich leuchten sehen: Es ist Hagebutten-Zeit! Jedes Jahr läuten die zarten Früchte der Rosen mit ihren purpurroten Köpfchen den Herbst ein. Oftmals erfreuen uns die Hagebutten bei unseren Spaziergängen bis tief in den Winter hinein als fröhliche Farbtupfer in der grauen Landschaft.

Hagebutte: Wirkung

Doch die Hagebutte kann so viel mehr, als nur hübsch auszusehen: Wusstest du, dass die kleine Power-Frucht ca. fünfundzwanzigmal so viel Vitamin C enthält wie Zitronen? In 100 Gramm frischen Hagebutten sind 1.250 mg Vitamin C enthalten, während eine Zitrone pro 100 Gramm lediglich 50 mg Vitamin C enthält. Kein Wunder also, dass sich die Hagebutte als Vitaminspender für die kalte Jahreszeit steigender Beliebtheit erfreut.

In der Naturheilkunde wir die Hagebutte gerne getrocknet als Pulver angewendet und aufgrund ihrer entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften geschätzt.

Hagebutten-Oxymel

Hier findest du ein Rezept für ein stärkenden Trunk aus Essig und Honig - Oxymel genannt. Ergänzt wird er durch die Vitamin-Power der Hagebutte.
Wildrose

Für die Verwendung als Lebensmittel werden übrigens üblicherweise die Früchte der gemeinen Hundsrose (Rosa canina) bzw. der Heckenrose (Rosa corymbifera) genutzt. Aus unserer Sicht eignen sich die Früchte der gemeinen Hundsrose ideal zum Hagebutten trocknen und für Rezepte wie Hagebutten Tee, Hagebutten Oxymel, Hagebutten Konfitüre oder Marmelade.

Hagebutten ernten

Sobald die Hagebutten Anfang September reifen, kannst du sie bis tief in den Winter hinein ernten. Hagebutten sind meist eindeutig zu erkennen: Die Früchte wachsen an ausladenden Wildrosensträuchern in Naturhecken am Wald- oder Wegesrand. Die gemeine Hundsrose erkennst du an ihren vielen Stacheln, wohingegen die Heckenrose (Rosa corymbifera) eher wenige Stacheln und etwas größere Blüten ausbildet. Beide Rosenarten sind essbar und ungiftig. Doch die Hagebutten der Hundsrose sind aus unserer Sicht aromatischer und eignen sich besonders gut zum Verarbeiten. 

Zum Hagebutten Ernten hast du idealerweise ein Messer oder eine kleine Gartenschere dabei. So kannst du die roten Früchte einfach abknipsen, ohne mit den Fingern zu sehr an die Stacheln zu geraten. Ende September sind die Hagebutten meist schon tiefrot, aber noch fest. Somit ist der Frühherbst der ideale Erntezeitpunkt. Mit den kühler werdenden Temperaturen steigt der Zuckergehalt in der Hagebutte, das Fruchtfleisch wird weich und musig und kann direkt aus der Hagebutte gedrückt werden. Weiches Fruchtfleisch ist jedoch nicht für alle Verarbeitungen ideal, etwa, wenn du Hagebutten trocknen möchtest. 

Wichtig: Ernte nur Pflanzen und ihre Früchte, die du auch wirklich bestimmten kannst und nimm nur so viel mit, wie du brauchst. Denn die Hagebutten dienen auch Tieren im Winter als Nahrung.

Hagebutte
Hagebutte
Hagebutte

Hagebutten verarbeiten

Aufgeschnitten kannst du in der Hagebutte viele kleine Kerne und Härchen sehen. In vielen Hagebutten-Rezepten lautet die Anweisung, dass Kerne und Härchen nicht mitgegessen werden sollen, da sie leichte Reizungen der Atemwege hervorrufen können. Das ist wenig verwunderlich: Denn die Kerne und Härchen wurden früher sogar gerne als Juckpulver verwendet!

Die mühevolle Arbeit, jede Frucht einzeln aufzuschneiden, um die Härchen und Kerne herauszukratzen, kannst du dir jedoch in vielen Fällen ersparen. Hier zeigen wir dir verschiedene Methoden, wie du Hagebutten richtig verarbeitest – und wann du Kerne und Härchen wirklich entfernen solltest.

Hagebutten trocknen

Hagebutten kannst du ganz einfach trocknen, um später ein vitaminreiches Hagebuttenpulver daraus herzustellen. Hagebuttenpulver ist ein wahres Superfood, das du im Winter über dein Frühstücksmüsli oder in deinen Smoothie streuen kannst. In diesem Fall ist es allerdings notwendig, Kerne und Härchen zu entfernen. Dafür schneidest du zuerst die Stiele und schwarzen Köpfchen von der Frucht und halbierst sie anschließend.

Hagebutten trocknen

Hagebuttenpulver selber machen

Kratze nun vorsichtig mit einem Messer oder Löffelstiel Kerne und Härchen aus den Früchten. Vorsichtig: Fasse dir bei diesem Arbeitsschritt nicht in Gesicht oder Augen – Juckgefahr! Anschließend lege die halbierten Früchte auf ein Backpapier und trockne sie für einige Stunden in einem Dörrgerät oder in einem geöffneten Backofen (stelle ihn auf 60 Grad und lasse dir Tür leicht geöffnet).

Danach legst du die Hagebutten noch für ein paar Tage an einen luftigen Ort, um sie nachzutrocknen. Anschließend kannst du die Früchte in einem Hochleistungsmixer, mit einer Gewürzmühle oder einem Pürierstab zu Hagebuttenpulver mahlen. Kühl und dunkel aufbewahrt hält sich das Pulver für mehrere Monate.

Hagebutten-Tee selbst machen

Hagebutten-Tee kannst du ganz leicht selbst herstellen. Dafür eignen sich sowohl frische als auch getrocknete Früchte. Entferne einfach den Rest des Blütenstiels sowie die schwarzen Köpfchen und mörsere die Früchte in einem Mörser leicht an, damit sich die wertvollen Inhaltsstoffe gut herauslösen.

Packe die Hagebutte in ein Teeei, Filterpapier oder in eine Teekanne mit einem feinen Sieb. So ersparst du dir vorher das Auskratzen der Kerne und Härchen, da sie ohnehin im Filter hängen bleiben. Die Kerne der Hagebutten verleihen dem Tee übrigens ein vanilliges Aroma.

Hagebutten-Tee
Hagebutten-Tee

Rezept Hagebutten Oxymel

Oxymel (auch “Sauerhonig” genannt) gilt als natürliches Heil- und Stärkungsmittel. Früher wurde der Trunk aus den Basiszutaten Essig und Honig sogar als Arznei verwendet. In der Naturheilkunde werden Oxymel verdauungsfördernde, desinfizierende, antibakterielle und sogar wundheilende Eigenschaften zugeschrieben. Gepaart mit der Vitamin C-reichen Hagebutte kannst du dir mit diesem Rezept dein eigenes Immun-Booster-Getränk ganz einfach zu Hause herstellen.

Hagebutten-Oxymel
Hagebutten-Oxymel
Hagebutten-Oxymel

Zutaten Hagebutten-Oxymel

• 500 g Honig⁠
• 250 g Bio-Apfelessig⁠
• 1-2 Handvoll Hagebutten
• 1 daumengroßes Stück Ingwer ⁠
• Etwas frischer Thymian und Salbei
• 1 verschließbares Glas (ca. 1 Liter) ⁠

Zubereitung Hagebutten-Oxymel

  1. Für das Hagebutten-Oxymel die Hagebutten halbieren und leicht anmörsern.
  2. Die Kräuter klein schneiden.
  3. Honig und Essig in ein sauberes (vorher auskochen!) Glas füllen und vermischen, danach die restlichen Zutaten hinzugeben und gut schütteln, damit sich alles gut vermengt

Nach dem Ansetzen lässt du das Hagebutten-Oxymel ca. 6-8 Wochen an einem dunklen Ort stehen, dabei täglich schwenken, damit sich die Inhaltsstoffe aus den festen Zutaten lösen und sich kein Schimmel bildet. Nach 6-8 Wochen das Oxymel durch ein feines Sieb abgießen, um Härchen und Kerne zu entfernen.

Täglich 2-3 EL Oxymel in einem Glas Wasser aufgelöst trinken, am besten ca. 1/2 h vor dem Essen. Oxymel kann sowohl kurmäßig für einige Wochen, als auch regelmäßig ganzjährig angewendet werden.

Hagebutten-Konfitüre

Hagebutten Konfitüre schmeckt lecker auf Frühstücksbrötchen oder zum Süßen von Milchreis und Joghurt. Für selbstgemachte Hagebutten-Konfitüre brauchst du: 

Hagebutten-Konfitüre Zutaten

  • 1 Kilo Hagebutten
  • 500 Gramm Gelierzucker 2:1
  • Saft einer Bio-Zitrone

Um Hagebutten-Konfitüre herzustellen, musst du die Früchte zuerst zu Mus verarbeiten. Dafür halbierst du die Hagebutten und kratzt mit einem Messer oder Löffelstiel Kerne und Härchen heraus. Anschließend füllst du sie in einen Topf und kochst die Hagebutten in Wasser weich.

Tipp: Alternativ kannst du die Hagebutten auch ganz lassen, ohne Härchen und Kerne zu entfernen. Einmal weichgekocht, passierst du die Hagebutten durch die Flotte Lotte, wobei Härchen und Kerne automatisch entfernt werden.

Hagebutten-Konfitüre Rezept

  1. Nun das überschüssige Wasser abgießen, den Gelierzucker und den Zitronensaft hinzugeben und alles pürieren – anschließend 4-6 Minuten unter ständigem Rühren sprudelnd kochen.
  2. Vor dem Abfüllen in Gläser den Schaum abschöpfen – du kannst ihn in ein separates Gläschen füllen und als erstes verzehren.
  3. Vor dem Abfüllen eine Gelierprobe machen: Dafür tropfst du ein paar Tropfen Hagebuttenkonfitüre auf einen kalten Teller. Wir die Konfitüre schnell fest, ist alles gelungen!
  4. Die Konfitüre in vorbereitete, sterile Gläschen abfüllen (vorher auskochen!) und rasch verschließen.
  5. Kühl und dunkel aufbewahrt hält sich die Hagebutten-Konfitüre für viele Monate.
Wildrose

Häufige Fragen über Hagebutten

Grundsätzlich kann man die Hagebutten aller Rosenarten essen. Die Früchte von Wildrosen – etwa der gemeinen Hundsrose (Rosa canina) – sind jedoch in der Regel schmackhafter und enthalten mehr Vitamin C als andere Rosenarten. 

Grundsätzlich sind alle Hagebutten essbar und ungiftig. Die Früchte der gemeinen Hundsrose (Rosa canina) sind jedoch besonders aromatisch und sollten mehr Vitamin C enthalten, als die Früchte anderer Rosenarten. Beim Sammeln von Wildpflanzen ist stets wichtig, dass du nur die Pflanzen und Früchte sammelst, die du auch sicher bestimmen kannst. Pflanzenbestimmungs-Apps oder Pflanzenbestimmungsbücher können dir dabei helfen, auf die richtige Spur zu kommen.

Hagebuttentee kannst du ganz einfach selbst herstellen. Entferne dafür die schwarzen Köpfchen und die Stiele und halbiere die Früchte. Lege sie auf ein Backpapier und trockne sie für einige Stunden in einem Dörrgerät oder im geöffneten Backofen (stelle ihn auf 60 Grad und lasse die Tür leicht geöffnet). Danach legst du die Hagebutten noch für ein paar Tage an einen luftigen Ort, um sie nachzutrocknen. Wenn du schließlich Tee aus den trockenen Hagebutten kochst, lasse sie kurz im Topft mitkochen und gieße sie dann durch ein Filterpapier ab. Dadurch werden die Haare abgesiebt, die eventuell leichte Reizungen auslösen können. Alternativ eignen sich auch ein Teeei oder ein Teefilter, um die Härchen zu entfernen.

Die Hagebutte lässt sich vielseitig verarbeiten. Als Lebensmittel ist die Hagebutte der Hundsrose eine besonders gute Vitamin C-Quelle, da sie etwa fünfundzwanzigmal mehr Vitamin C enthält, als Zitronen! Hier einige Ideen:

Getrocknete Hagebutten eignen sich ideal, um Hagebutten Tee selbst zu machen oder für selbstgemachtes Hagebuttenpulver. Die Früchte können getrocknet den ganzen Winter über aufbewahrt und verwendet werden. Getrocknet werden kann sowohl im Backofen als auch im Dörrgerät.

Hagebutten können frisch oder getrocknet verzehrt werden. Im frischen Zustand sind die Früchte anfangs noch sehr fest. Erst nach den ersten kalten Nächten weicht das Mus auf und kann zum Naschen einfach mit den Fingern aus der Schale gedrückt werden. Darüber hinaus kann man Hagebutten auf vielfältige Weise konservieren und in der kalten Jahreszeit als Vitamin C-Quelle nutzen z.B. als Hagebutten-Pulver für Smoothies oder dein Frühstücksmüsli, Hagebutten-Tee, und Hagebutten-Konfitüre für dein Frühstückstbrötchen, Hagebutten-Mus oder Hagebutten-Oxymel als gesunder Immunbooster.

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Inhaltliche Quellen:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nahrungsergaenzung/pflanzenpulver/hagebuttenpulver

Bildquellen:
via Unsplash: Marina Khrapova Annie Spratt, Meg MacDonald, David Gabrielyan

Was lerne ich in einer (online) Wildnisschule?

Was lerne ich in einer Online-Wildnisschule?

Wildnisschulen gibt es in Präsenz und auch online. Was du in einer Wildnisschule lernst und was die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Präsenz- und Online-Kursen sind.

Wildnisschule: Definition & Herkunft

Der Begriff „Wildnisschule“ stammt ursprünglich aus den USA. Ab den 1970er Jahren vermittelte dort die „Wilderness Awareness School“ das Wissen von Stammesältesten der Ureinwohner Nordamerikas an ihre Schülerinnen und Schüler.

Zu den Inhalten gehörten Wildniswissen, Survial-Techniken, die „Philosophie der Erde“ und vieles mehr. Bereits damals lag das Herzstück der so genannten „Wilderness Education“ in einer tiefen, ganzheitlichen Naturverbindung, dem „Einheimischwerden“ in der Natur. Mit den Wildnisschulen war somit auch die Wilderness-Education geboren – zu Deutsch: Wildnispädagogik.

Die wohl auch hierzulande bekanntesten Vertreter der ersten amerikanischen Wildnisschulen sind Tom Brown Jr. und Jon Young. Tom Browns 1978 gegründete Tracker-School verlieh dem Begriff „Wildnisschule“ weltweite Bekanntheit. Sein Schüler, Jon Young führte ab den frühen 2000er Jahren mehrere Europareisen durch, bei denen er sein Wissen in Form von Kursen an europäische Wildnisschulen weitergab.

Die Geschichte der Wildnispädagogik

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Wildnisschulen: Ausbildungen & Kurse

Heute kannst du an Wildnisschulen Kurse und Ausbildungen zu wildnispädagogischen Themen absolvieren. Grundlegendes Ziel ist es dabei stets, die persönliche Naturverbindung der Teilnehmer*innen zu stärken und ein tieferes Verständnis für die natürliche Umwelt zu entwickeln. Mögliche Kurse und Inhalte sind dabei:

  • Wildnispädagogik
  • Survial-Techniken – z.B. Überlebenstechniken wie Feuer machen, Wasser aufbereiten, Unterschlupf bauen
  • Naturhandwerk
  • Spurenlesen
  • Wildnis-Fertigkeiten
  • Angewandtes Naturmentoring
  • Gruppendynamik, Kreiskultur, Reflexion, Selbsterfahrung
  • Wahrnehmungs- und Sinnesübungen (Wandering)
  • uvm.
Anders als z.B. in den pädagogischen Strömungen der Natur- oder Waldpädagogik geht es in der Wildnispädagogik nicht darum, die Natur z.B. in einem forstwirtschaftlichen Sinn zu „nutzen“ oder darum, erlebnispädagogische Events zu veranstalten. Im Zentrum stehen vielmehr das „Sich-beheimaten“ und das Lernen mit und von der Natur.
Wildnispädagogin und Naturkita-Leitung Miriam Schulz
Miriam Schulz
Leitung Wildniswind

Wildnisschulen und ihre Methoden

1. Coyote-Teaching

Als Coyote-Teaching wird in Wildnisschulen die Methode bezeichnet, Wissen ganzheitlich zu vermitteln. Wildnisschulen sowie die Wildnispädagogik gehen auf die Lehrmethoden nativer Völker Nordamerikas zurück. Dort wird Lernen – und Leben – viel ganzheitlicher verstanden als in unserer westlichen Welt: Mit allen Sinnen, durch Vorbilder, durch die Kraft von Geschichten, durch inspirierendes Fragenstellen, durch eigene Erfahrung, durch Forschen und Fehlversuche knüpfen wir Verbindungen zu allen Aspekten der natürlichen Welt. In diesem Verständnis muss Natur gefühlt und erfahren werden, damit sie uns zugänglich wird.

2. Naturmentoring

Beim Naturmentoring geht es darum, die Verbindung zwischen Menschen und Natur zu vertiefen oder sie wieder herzustellen. Denn: In einem modernen Lebensalltag sind immer mehr Menschen von der Natur entfremdet, die sie umgibt. Naturmentorinnen und Naturmentoren versuchen darum, durch gezielte Übungen und Routinen, diese Verbindung anzuregen und aufzubauen.

3. Die Gemeinschaft der Gruppe

Die Gemeinschaft der Gruppe hat vor allem in den Wildnispädagogik-Präsenzkursen einen großen Stellenwert. In vielen Wildnisschulen erlernen die Teilnehmer*innen Methoden und Techniken, die eine Gruppe zusammenwachsen lassen, Konflikte wertschätzend zu kommunizieren und Gruppendynamiken zu steuern. Das persönliche Wachstum jede*r einzelne*n Teilnehmer*in und seine*ihre Selbsterfahrung haben in der Wildnispädagogik einen großen Stellenwert. Doch auch in Online-Wildnisschulen kannst du wertvolle Gruppenerfahrung sammeln: Bei Wildniswind treffen sich unsere Teilnehmer*innen am virtuellen Lagerfeuer, einer geschlossenen Social Media-Gruppe für Windies und finden dort Inspiration und Austausch untereinander und mit ihren Mentor*innen. In der Vergangenheit sind so bereits Bekanntschaften entstanden, die sich zu Freundschaften entwickelt haben und in späterer Folge auch offline weitergeführt wurden.

Wildnispädagogik online?
Farn - Wildnispädagogik & Naturmentoring erlernen!
Wildnisschule online?

Wildnisschule online?

Du denkst, das schließt sich aus? Wie soll tiefe Naturverbindung online möglich sein? Fragen, die uns als Online-Wildnisschule häufiger gestellt werden. Doch das Online-Format hat viele Vorteile, die gerade für die individuelle Verbindung mit der Natur von deiner Haustür essenziell sein können:

Alle Inhalte kommen wöchentlich zu dir ins Haus geflattert, man muss nirgendwo hinreisen und das Lernen und Naturerleben kann ganz leicht in den eigenen Alltag integriert werden. Unserer Erfahrung nach ist es für viele Menschen sehr wohltuend und stressfrei, die Lernphasen so einteilen zu können, wie es am besten für sie passt. Denn Weiterbildung hin oder her: Jede*r von uns muss schließlich noch weitere familiäre und privaten Aufgaben und Verpflichtungen erfüllen.
Paula Roesch - Wildnispädagogin
Paula Roesch
Leitung Wildniswind

Darüber hinaus ist unser Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Naturmentoring ein inklusives Angebot. Das heißt, dass auch Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen daran teilnehmen können. Es ist uns ein großes Anliegen, allen Menschen unterschiedslos ein liebevolles, wildnispädagogisches Angebot zu machen.

Eins ist natürlich klar: Ob Wildnisschule online oder in Präsenz: Damit wir Naturverbindung schaffen können, müssen wir vor allem eins tun: Raus gehen! Deswegen steht dein Kursmaterial zum Speichern und Downloaden bereit. So kannst du beim Lernen jederzeit offline sein und die Umsetzung aller praktischen Impulse findet ohnehin draußen statt.

Wildnispädagogik online?

Hier erfährst du 5 Gründe, warum Wildnispädagogik & Naturverbindung auch online möglich sind – und warum du trotzdem offline sein kannst.

FAQ - Online Wildnisschule

Wildnisschulen vermitteln durch ihre Kurse, Aus- und Weiterbildungen eine tiefe, und ganzheitliche Verbindung zur Natur. Zu den vermittelten Inhalten können – je nach Ausrichtung und Angebot – Wildnispädagogik, Bushcraft, Naturhandwerk, Survial-Techniken und Wildnis-Fertigkeiten gehören, sowie Gruppendynamik, Kreiskultur, Reflexion und Selbsterfahrung.

Während die Inhalte bei beiden Formen deckungsgleich sind, unterscheidet sich hauptsächlich das Format: Denn während du bei Präsenz-Wildnisschulen punktuell anreist und einen Kurs komprimiert an einem oder mehreren Wochenenden absolvierst, steht dir in einer Online-Wilndnisschule dein Kursmaterial jederzeit zur Verfügung. Dieses kannst du downloaden – und einfach damit rausgehen! Denn schließlich ist aktive Draußenzeit die Basis für wildnispädagogische Weiterbildung.

Von Präsenzukursen unterscheidet sich das Onlineformat also auch insofern, als dass du zu jeder Zeit und überall lernen kannst. Das bedeutet: Die Weiterbildung ist voll in deinen Lebensalltag und deine Gewohnheiten integrierbar. Ein weiterer Vorteil: Du lernst dabei weitgehend selbstbestimmt und selbstgesteuert. Das erfordert zwar etwas mehr Eigeninitiative und Selbstorganisation, führt aber auch dazu, dass Inhalte besser hängen bleiben.

Ja – Wildnispädagogik online – das ist wunderbar möglich! Unser Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Naturmentoring zeigt: Es ist problemlos möglich! Du erarbeitest dir wildnispädagogische Inhalte eigenständig und doch begleitet. Dabei wird die Natur vor deiner Haustür zu deinem ganz persönlichen Lernfeld. Du lernst wildnispädagogische Routinen wie das Wandering kennen und erweiterst wöchentlich deine Artenkenntnisse. Da du dein Lernmaterial speichern und downloaden kannst, kannst du während deiner individuellen Lernphasen problemlos auch offline sein.

Jein. Es gibt natürlich Menschen, die genau diese Gruppenerfahrungen suchen. Denen empfehlen wir eine Präsenzausbildung. Viele unserer Teilnehmer:innen genießen die stille Zeit mit sich selbst in der Natur allerdings sehr. Hier bist du ganz nah dran, an den Jahreszeiten, an den Tieren und Pflanzen, an dir selbst. In der Stille kann ein besonderer Zauber liegen und auch diese Geschichten kannst du an unserem virtuellen Facebook-Lagerfeuer mit deinen Gefährten teilen. Als Mentor*innen stehen wir dir in der Wildniswind Online-Wildnisschule auch per E-Mail jederzeit zur Seite, wenn du Fragen hast oder Unterstützung brauchst. In unserer Erfahrung bekommen Teilnehmer*innen so manchmal sogar mehr Support, als in Präsenzausbildungen.

Die Ausbildung zum Wildnispädagogen bzw. zur Wildnispädaogin ist derzeit in Deutschland offiziell nur als Präsenzkurs in Wildnisschulen möglich. Allerdings sind die Kursinhalte unserer Online-Wildnisschule deckungsgleich mit den Ausbildungsinhalten, die du auch in einer Präsenz-Wildnisschule kennen lernst. Darüber hinaus hast du bei Wildniswind durch das Onlineformat die Möglichkeit, dir die Kursinhalte ortsunabhängig in deinen Alltag und die Natur vor deiner Haustür integriert, anzueignen. So bietet dir das Online-Kursformat nicht nur wildnispädagogische Inhalte und Zugangsweisen, sondern auch viele praktische Vorteile, wenn du nicht nur für einen punktuellen Zeitraum, sondern integrativ im Alltag deine Ausbildung absolvieren möchtest.

Wildnispädagoginnen bzw. Wildnispädagogen halten Kurse, Fort- und Weiterbildungen ab, die auf eine tiefe Naturverbindung der Teilnehmer*innen abzielen. Im Zentrum steht dabei, von und mit der Natur zu lernen. Verwendete Methoden sind beispielsweise das Coyote-Teaching und das Naturmentoring, bei dem Individuen wie auch Gruppen durch inspirierendes Fragenstellen, eigene Erfahrung, Forschen und Fehlversuche wieder Verbindungen zur natürlichen Welt knüpfen lernen. In Verständnis von Wildnispädagoginnen und Wildnispädagogen muss Natur gefühlt und erfahren werden, damit sie uns zugänglich wird.

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Wildnispädagogik online - Teilnehmer beim Lernen draußen
Wildnispädagogik online - eine Pusteblume im Abendlicht
Wildnispädagogik online - ein Käfer auf der Hand

1. Wildnispädagogik: Die Natur als deine Lehrerin

Ganz gleich ob Eule, Dachs, Nachtkerze oder Tagpfauenauge: In der Wildnispädagogik sind die Lebewesen in der Natur unsere Lehrer*innen. Wir als Mentor*innen verstehen uns lediglich als Mittler. Wir führen dich hinaus in die Natur und zeigen dir Wege in ihre gute, einfache Welt. Dafür brauchen wir nicht direkt neben dir zu stehen, denn als Menschen stehen wir bei dem Knüpfen von Verbindungen zur natürlichen Welt nicht im Mittelpunkt. Tier, Baum, Fluss und Pflanze lehren dich ihr Wissen selbst. Darum lässt sich für uns die Tür zu deiner Naturverbindung auch online öffnen.

2. Wildnispädagogik im eigenen Tempo

Bei unserem Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Naturverbindung bestimmst du dein eigenes Lern-Tempo. Zeitlich bist du dabei vollkommen flexibel! Auf eigene Faust und doch begleitet kannst du dir die Inhalte so einteilen, wie es dir am besten passt. Zeitlich sind von uns 52 Wochen für den Kurs vorgesehen, wenn du so bald wie möglich dein Zertifikat in den Händen halten willst. Doch wenn der Kurs bei dir einfach nicht in ein Jahr hineinpassen will? Für uns ist es auch kein Problem, wenn du dir länger Zeit nimmst.

3. Wildnispädagogik: Lernen vor deiner Haustür

Ganz egal ob du mitten in der Stadt oder auf dem Land lebst: Mit Wildniswind wirst du bei dir zu Hause, in deiner Umgebung, in der Natur vor deiner Haustür einheimisch. Während du bei einem Wildnispädagogik-Präsenzkurs viele Kilometer von deinem Zuhause entfernt Inhalte lernst, werden bei uns der Wald, der Park, der Fluss, die Wiese direkt bei dir um die Ecke zum Lernfeld. So erarbeitest du dir deine wildnispädagogischen Inhalte nicht nur punktuell, sondern regelmäßig und in deinen Alltag integriert.

4. Wöchentlich wildnispädagogische Lern-Inspiration

Wir lassen dir wöchentlich neue Lern-Inspiration und praktische Unterstützung zukommen. Mit jedem Tag und jeder Aufgabe vertiefen sich dein Wissen über Wildnispädagogik und deine Naturverbindung. Ganz nebenbei, mitten in deinem Alltag. Und das Beste daran? Alle Inhalte kommen zu dir. Du musst nirgendwo hinfahren. Das spart Kosten und schont die Umwelt. Da du alle Lernunterlagen speichern und ausdrucken kannst, kannst du während deiner Lernphasen auch problemlos offline sein.

"Da du alle Lernunterlagen speichern und ausdrucken kannst, kannst du während deiner Lernphasen auch problemlos offline sein."
Wildnispädagogin und Naturkita-Leitung Miriam Schulz
Miriam Schulz
Leitung Wildniswind

5. Vertiefe deine Artenkenntnisse

Du vertiefst deine Kenntnisse über Arten und wirst am Ende viel mehr über die Tiere und Pflanzen in deiner Umgebung wissen! Darum ist dieser Kurs auch ganz besonders als Aufbaukurs für Wildnispädagog*innen, Lehrer*innen oder Kindergarten-Pädagog*innen geeignet, die ihre erworbenen Kenntnisse weiter vermitteln möchten!

Werde zertifizierte Naturmentorin bzw. Naturmentor

Du schließt den Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & tiefe Naturverbindung mit dem Zertifikat zum Naturmentor bzw. zur Naturmentorin ab. So bist du ganzheitlich ausgerüstet, um deine Liebe zur Natur und dein Wissen fundiert mit anderen zu teilen.

Melde dich jetzt ganz unverbindlich zu unserem Newsletter an, um den Kursstart für unseren nächsten Wildnispädagogik-Lehrgang nicht zu verpassen! Hier geht’s zum Newsletter.

FAQ - Wildnispädagogik online

Ja! Unser Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Naturmentoring zeigt: Es funktioniert! Du erarbeitest dir wildnispädagogische Inhalte eigenständig und doch begleitet. Dabei wird die Natur vor deiner Haustür zu deinem ganz persönlichen Lernfeld. Du lernst wildnispädagogische Routinen wie das Wandering kennen und erweiterst wöchentlich deine Artenkenntnisse. Da du dein Lernmaterial speichern und downloaden kannst, kannst du während deiner individuellen Lernphasen problemlos auch offline sein.

Jein. Denn die Ausbildung zum Wildnispädagogen bzw. zur Wildnispädaogin ist derzeit in Deutschland offiziell nur als Präsenzkurs in Wildnisschulen möglich. Allerdings sind unsere Kursinhalte deckungsgleich mit den Ausbildungsinhalten, die du auch in einer Präsenz-Wildnisschule kennen lernst. Darüber hinaus hast du bei Wildniswind durch das Onlineformat die Möglichkeit, dir die Kursinhalte ortsunabhängig in deinen Alltag und die Natur vor deiner Haustür integriert, anzueignen. So bietet dir das Online-Kursformat nicht nur wildnispädagogische Inhalte und Zugangsweisen, sondern auch viele praktische Vorteile, wenn du nicht nur für einen punktuellen Zeitraum, sondern integrativ im Alltag deine Ausbildung absolvieren möchtest.

Dein Lernmaterial erreicht dich wöchentlich per E-Mail. Darin laden wir dich ein, dich mit unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten zu beschäftigen. Darüber hinaus findest du im Mitgliederbereich unserer Website die Vorlagen für deine Artenjournale und Material zum Modul „Erleben & Entdecken“: Darin enthalten sind die pädagogischen Impulse und Methoden zu den jeweiligen Arten. Im Rucksack für Naturverbindung findest du über das Jahr viele weitere wildnispädagogische Themen, die dich mit dem Naturmentoring vertraut machen. Damit bist du ganzheitlich ausgerüstet für deine Arbeit mit Menschen. Alle Materialien kannst du dir herunterladen und ausdrucken. Videos sind – bis auf wenige Ausnahmen – nicht Teil des Lehrmaterials.

Ja, unser Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Natumentoring eignet sich in diesem Fall definitiv!  Denn die Methoden und praktischen Aktivitäten kannst du ganz nach deinen persönlichen Bedürfnissen auswählen und umsetzen. In diesem Sinne ist der Kurs also vollkommen barrierefrei. Wir freuen uns ganz besonders über die Teilnahme von Menschen mit Beeinträchtigungen und möchten dich sehr dazu ermutigen, deine erworbenen Kenntnisse als Naturmentor*in in die Welt zu bringen.

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Wie funktioniert ein Waldkindergarten?

Was ist ein Waldkindergarten? - Wildnispädagogik-Wissen

Allein in Deutschland gibt es über 2000 Natur- und Walkindergärten. Doch was ist ein Waldkindergarten eigentlich und was lernen Kinder dort? Wildnispädagogin und ehemalige Natur-Kita-Leiterin Miriam erzählt, wie ein Waldkindergarten arbeitet.

INHALTSVERZEICHNIS

Was ist ein Waldkindergarten?

In einem Natur- oder Waldkindergarten findet die Betreuung der Kinder zu einem überwiegenden Teil im Freien statt. Dafür gibt es festgelegte Natur- und Waldplätze. Jedoch unterscheiden sich die Konzepte und pädagogischen Zugänge von Kindergarten zu Kindergarten – etwa in Bezug darauf, wie viel Draußenzeit wöchentlich stattfindet: So verbringen die Kinder und Pädagog*innen in den „klassischen“ Waldkindergärten die ganze Woche draußen – und das auch bei Wind und Wetter. Zwar gibt es in der Regel auch Räumlichkeiten wie z.B. einen Bauwagen oder eine Schutzhütte. Diese werden jedoch üblicherweise nur bei extremen Wetterereignissen aufgesucht. Natürlich gibt es jedoch auch in Waldkindergärten trotzdem die Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen, sich die Hände zu waschen oder Schutz vor Hitze und Kälte zu suchen.

Waldkindergarten - Wildnispädagogik Wissen

Bei anderen Formen des Natur- oder Waldkindergartens gibt es klassische Kindergartenräumlichkeiten und die Zeit zwischen „drinnen“ und „draußen“ wird aufgeteilt. In manchen Kindergärten wechseln sich Kindergartengruppen aus mehrgruppigen Einrichtungen wochenweise ab.

Wer hat das Konzept Waldkindergarten erfunden?

Das Konzept der Waldkindergärten bzw. Naturkindergärten stammt ursprünglich aus Skandinavien. Dort betreute die Dänin Ella Flatau in den 1950er Jahren ihre eigenen Kinder sowie die Nachbarskinder – und das häufig draußen im Wald. Nachdem ihr Konzept bei anderen Eltern auf sehr viel Interesse und Begeisterung stieß, rief sie den ersten Waldkindergarten ins Leben.

► WALDPÄDAGOGIK

Arbeitet ein Waldkindergarten eigentlich mit waldpädagogischen Methoden? Was ist Waldpädagogik eigentlich? Wie unterscheidet sie sich von der Wildnispädagogik? Und wie wird sie angewendet?

Eine Schnecke auf einer Hand

Warum ein Waldkindergarten?

In unserer modernen Welt gibt es kaum noch naturbelassene Spiel- und Erlebnisräume. Während früher auch in Städten verwilderte Gärten, Hinterhöfe, Brachflächen oder wilde Wiesen zum abenteuerlichen Spielen mit anderen einluden, sind diese Erfahrungen für einen Großteil der Kinder heute nicht mehr Bestandteil ihres Alltags. Umso wichtiger ist es, Kindern regelmäßig Draußenzeit zu ermöglichen. Ein Natur- oder Waldkindergarten kann dabei unterstützen.

Was ist ein Waldkindergarten? Wildnispädagogik-Wissen

WIE WIRKT DER WALD AUF KINDER?

Zeit im Wald eröffnet Kindern eine Erfahrungswelt, die von Freiheit, Selbstwirksamkeit und Verbundenheit geprägt ist. Denn draußen zu spielen, bedeutet Vielfalt, Kreativität, Fantasie und Entdeckerfreude: Ob ein Häuschen aus Zweigen zu bauen, Tierbeobachtungen zu machen oder Naturschätze zu sammeln: Wald bedeutet Raum, um sich selbst auszuprobieren, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, Themen zu durchleben, sich draußen zuhause zu fühlen und sich somit kreativ mit der Welt ringsum auseinanderzusetzen.

► WALDKINDERGARTEN - ERFAHRUNGEN

Auch einige Teilnehmer*innen unseres Online-Lehrgangs für Wildnispädagogik & Naturmentoring sind in Waldkindergärten tätig. Viele von ihnen haben die Inhalte unseres Lehrgangs dort sehr erfolgreich und mit viel Leidenschaft in ihrer Bildungsarbeit umgesetzt. In den Erfahrungswerten unserer Teilnehmer*innen kannst du mehr darüber erfahren:

WAS LERNEN KINDER IM WALDKINDERGARTEN?

Walderlebnisse spielen somit eine wichtige Rolle für die kindliche Entwicklung: Ein umgefallener Baumstamm, der zum Balancieren und Klettern einlädt? So üben sich Geschick und Motorik! Eine kleine Höhle im Waldboden? Vielleicht wohnt eine Zapfenfamilie dort! Ein gluckernder Bach? Schau genau hin! Vielleicht entdeckst du den kleinen Flusskrebs, wenn er aus seinem Bachbett hervorschlüpft.

Was lernen Kinder im Waldkindergarten? - Wildnispädagogik-Wissen

Auf industriell gefertigtes Spielzeug im herkömmlichen Sinn wird im Waldkindergarten verzichtet. Schließlich liefert die Natur genug Materialien, um sich kreativ und fantasievoll mit anderen dem Spielen zu widmen! Und draußen die Seele baumeln zu lassen, tut schließlich nicht nur den Kleinen, sondern auch uns Großen gut.

Ist mein Kind für den Waldkindergarten geeignet?

Jedes Kind kann von Draußenzeit im Wald und in der Natur profitieren. Wenn du unsicher bist, ob dieses Kindergartenkonzept zu euch passt, könnt ihr gemeinsam einen oder mehrere Waldkindergärten besuchen und euch in einem Gespräch über die pädagogische Ausrichtung, die Methoden und Arbeitsweisen informieren. Wichtig bei der Wahl eines Kindergartens ist natürlich immer, dass Eltern und Kinder (!) ein gutes Gefühl dabei haben.

► WILDNISPÄDAGOGIK & NATURMENTORING

Viele unserer Teilnehmer*innen am Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Naturmentoring sind selbst Eltern und möchten sich und ihren Kindern mehr gemeinsame Draußenzeit schenken. Unsere Kursinhalte kannst du selbstverständlich mit deiner Familie teilen. Wir regen dich dazu an, unsere Wildnispädagogik-Inhalte gemeinsam auszuprobieren. Deine Kinder können ein eigenes Wildniswind-Heft bekommen und unsere Journalvorlagen genauso zur Dokumentation nutzen, wie du. Du wirst sehen: Gemeinsam macht unser Kurs noch viel mehr Spaß.

Naturpädagogik

Was sind die Vorteile bei einem Waldkindergarten?

Mit dem Bewusstsein dafür, wie sehr Kinder von regelmäßiger Draußenzeit profitieren, werden auch die Wartelisten für Plätze in Waldkindergärten immer länger. So konnten empirische Studien zeigen, dass der Besuch eines Waldkindergartens sich nicht nur positiv auf Kreativität und Fantasie von Kindern auswirkt, sondern auch aggressive Verhaltensweisen mindert. (1) Auch Studien über die motorischen Fähigkeiten und die subjektive Gesundheitseinschätzung zeigen, dass der Besuch eines Waldkindergartens langfristig positive Effekte auf die Gesundheit auf körperlicher, mentaler und sozialer Ebene hat. (2)

Was sind die Nachteile bei einem Waldkindergarten?

Sehr selten kommt es vor, dass Kinder sich in einem klassischen Hauskindergarten wohler fühlen. In unserer Erfahrung hat dies allerdings häufiger mit der Qualität von Bindung und Beziehung zwischen Erzieher*in und Kind zu tun. Auch Kinder mit leichten motorischen Einschränkungen können oft trotzdem im Wald betreut werden und profitieren sogar von der Förderung, die das natürliche Gelände ihnen bietet. Wichtig ist immer ein gutes Vorgespräch über die Art der Beeinträchtigung des Kindes und ein regelmäßiger Austausch zwischen Eltern und Team.

Fortbildung für Erzieher*innen & Walkindergarten-Pädagog*innen

Du bist Erzieher*in in einem Natur- oder Waldkindergarten und auf der Suche nach pädagogischer Inspiration für deinen Alltag? Unser Wildniswind Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Naturmentoring liefert insbesondere viele Anregungen, wenn du schon Naturpädagog*in, Erzieher*in, Sozialarbeiter*in oder Lehrer*in bist.
Wildnispädagogin und Naturkita-Leitung Miriam Schulz

ÜBER MIRIAM SCHULZ

Miriam ist mehrfach zertifizierte Wildnispädagogin, Fährtenleserin und Gründerin der Wildnisschule erdwege im Münsterland. Seit vielen Jahren lernt und lehrt sie die Kunst des Fährtenlesens und leitet wildnispädagogische Kurse und Weiterbildungen. Als langjährige Mitarbeiterin und Leiterin einer Kita mit Naturschwerpunkt kennt sie sich bestens im pädagogischen Alltag aus. Ihre Leidenschaft gibt sie an ihre Schüler weiter.

FAQ - Waldkindergarten

Laut Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten gibt es allein in Deutschland bereits ca. 2000 Natur- und Waldkindergärten. Die Zugänge und pädagogischen Konzepte unterscheiden sich jedoch von Kindergarten zu Kindergarten – z.B. in Bezug darauf, wie viel Zeit tatsächlich draußen im Freien verbracht wird.

Mit diesem Thema hat sich die Doktoratsstudie von Dr. Peter Häfner an der Uni Heidelberg. auseinandergesetzt. Denn häufig fragen sich Eltern, ob ihre Kinder im Waldkindergarten genauso gut auf die Schule vorbereitet werden, wie im Regelkindergarten. Die Antwort aus Häfners Studie: Ja, Waldkindergärten bereiten Kinder ebenso gut auf den schulischen Alltag vor, wie Regelkindergärten. Zudem, so Häfner, fördern Waldkindergärten Kreativität, Fantasie und vermindern aggressives Verhalten.

Hier findest du die vollständige Arbeit zum Download.

Was Waldkindergärten betrifft, überwiegen unserer Meinung nach klar die Punkte auf der Pro-Seite. Manchmal kommt es aber vor, dass besonders wettersensible Kinder eine längere Zeit der Gewöhnung brauchen. Dann helfen oft Gespräche mit dem Kindergartenteam, um Unsicherheiten abzubauen und insbesondere Eltern Sicherheit zu geben. Kinder mit Beeinträchtigungen oder erhöhtem Förderbedarf können in vielen Waldkindergärten inklusiv betreut werden. Erkundige dich einfach vorab bei der Einrichtung bzw. bei deinem zuständigen Jugendamt.

Von Gummistiefel über Regenhose, Kleidung zum Wechseln bis hin zu Rucksack und Thermosflasche: Eine gute Draußenausrüstung ist für Kinder im Waldkindergarten essentiell! Denn von Nässe oder Kälte will sich schließlich niemand den Tag beim Spielen und Entdecken verderben lassen. Eure Waldkindergartenerzieherin bzw. euer Waldkindergartenerzieher stattet dich mit einer Liste über die Grundausrüstung aus, die dein Kind im Waldkindergarten braucht. Grundsätzlich sind das:

  • Ein gutsitzender Waldrucksack für Kinder
  • Eine kleine Sitzunterlage
  • Eine stabile Flasche, die auch warme Getränke enthalten kann
  • Eine Regenhose / Buddelhose / Skihose
  • Eine multifunktionelle, regendichte Jacke (oder ein Zwiebelsystem)
  • Mütze, Handschuhe, Schal, Sonnenkäppi
  • Warme Wollunterwäsche aus Merino (diese ist zwar teuer, wärmt aber erheblich besser als die aus Funktionsfasern)
  • Warme, wasserfeste Schuhe (im Winter keine Gummistiefel!)
  • Gegebenenfalls Mückenmittel, nach Absprache mit dem Team
  • Ausreichend Sonnenschutz

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Online-Lehrgang Wildnispädagogik

Ausbildungsinhalte, Ablauf und wie du die Natur vor deiner Haustür zu deinem eigenen Lernfeld machst!

Was ist Wildnispädagogik?

Was Wildnispädagogik ist, wie sie arbeitet und wie sie entstanden ist.

Was ist Naturpädagogik?

Ziele, Methoden und die Ausbildung zum*r Naturpädagog*in, sowie Grenzen & Gemeinsamkeiten zur Wildnispädagogik.

Quellen

  1.  https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/3135/
  2. https://www.bvnw.de/wp-content/uploads/2021/03/Promotion-Naturerfahrungen-und-Gesundheit.pdf
  3. https://www.bvnw.de/natur-und-waldkindergaerten/deutschland

Was ist Naturpädagogik?

Naturpädagogik: Forschen mit der Becherlupe

Wildnispädagogik, Naturpädagogik, Waldpädagogik? Wenn man sich in der Fortbildungslandschaft zum Thema Natur umsieht, kann man ziemlich schnell die Orientierung verlieren. Wir nehmen für euch verschiedene (Fortbildungs-)richtungen zum Thema Natur unter die Lupe und erklären, was sich hinter diesen Bezeichnungen verbirgt!

Inhaltsverzeichnis

Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.
Albert Einstein

Wusstest du eigentlich, dass unser Online-Lehrgang für Wildnispädagogik und tiefe Naturverbindung mit dem Zertifikat zum*r Naturmentor*in abschließt? Und auch, wenn es bei uns um Naturmentoring geht, dreht sich unser Lehrgang nicht um Naturpädagogik per se. Ganz schön verwirrend, oder?

 Keine Sorge, wir klären auf und nehmen die Naturpädagogik genauer unter die Lupe! Ein Blick auf ihre Ziele, Methoden und die Ausbildung zum*r Naturpädagog*in, sowie die Grenzen und Gemeinsamkeiten zur Wildnispädagogik.

Du möchtest mehr über die Wildnispädagogik erfahren?
Dann bist du bei diesem Blogbeitrag über Wildnispädagogik genau richtig!

Naturpädagogik - Erlebnis für Kinder
Kind in einer Wiese
Waldpädagogik & Wildnispädagogik

Was versteht man unter Naturpädagogik?

In der Naturpädagogik geht es darum, die Beziehung zwischen Natur und Mensch zu vertiefen – oder sie überhaupt erst wieder herzustellen! Denn für immer weniger Kinder sind regelmäßige Natur- und Draußenerlebnisse regelmäßiger und fester Bestandteil ihres Alltags.

Eine wichtige Aufgabe der Naturpädagogik besteht somit darin, Menschen – insbesondere eben Kindern – Möglichkeiten für phantasievolle, forschende Naturbegegnungen zu ermöglichen. Ziel ist, die kindliche Neugierde zu aktivieren und auf spielerische Weise zu Interaktion mit der Natur anzuregen. Denn Naturbegegnungen fördern nicht nur die gesunde Entwicklung von Kindern, sondern ermöglichen auch aktives und forschendes Lernen.

Welche Methoden verwendet die Naturpädagogik?

Die Naturpädagogik stellt den Menschen als ganzheitliches Wesen in den Mittelpunkt: Dabei sollen stets mehrere Ebenen – Körper, Gefühl und Intellekt – angesprochen werden.

Die Natur mit allen Sinnen erfassen: Die Körpererfahrung gehört zu den Kernelementen naturpädagogischen Arbeitens. Dazu kann beispielsweise gehören, aus Naturmaterialien etwas mit den eigenen Händen zu bauen, oder aber Gerüche, Tiere, Pflanzen, Formen oder Farben des Waldes ganz bewusst wahrzunehmen.

Dabei soll Natur erlebt, verstanden und vermittelt werden, z.B. in Form von Erlebnisführungen, Naturerfahrungsspielen oder Waldspaziergängen mit naturpädagogischer Begleitung.

Naturpädagogik: Naturerfahrungen sammeln

Naturpädagogik Ausbildung

In Deutschland gibt es verschiedene Online- und Präsenzweiterbildungen, die die Fortbildung zur Naturpädagogin bzw. zum Naturpädagogen anbieten. Die Ausbildungsdauer ist – je nach Lehrgang, Schule und Veranstalter – unterschiedlich. Es gibt die Option, die Ausbildung berufsbegleitend bzw. als Fernstudium zu absolvieren.

Zu den Ausbildungsinhalten für Naturpädagog*innen gehört zum Beispiel Erkenntnisse aus Biologie und Umweltschutz zielgruppengerecht aufzubereiten, Betreuung von und Lernen in Gruppen, grundlegendes ökologisches und umweltpädagogisches Know-How, Veranstaltungen mit Naturfokus planen und durchführen, Spielideen rund um die Natur usw.

Naturpädagogik & Wildnispädagogik – Unterschiede & Gemeinsamkeiten

Aktiv draußen unterwegs zu sein und mit der Natur in Beziehung zu treten, sind die Basis für sowohl Wildnispädagogik als auch die Naturpädagogik. Beide Strömungen gehen davon aus, dass eigene Eindrücke und Erinnerungen ein intensiveres und nachhaltigeres Lernen ermöglichen, als abstrakte Theorien.

Naturwissen "vermitteln" vs. eigenmotiviertes Lernen

Dabei geht es jedoch in der Wildnispädagogik weniger darum, Menschen explizit „Naturwissen“ zu vermitteln. Wildnispädagog*innen sehen sich mehr als Begleiter*innen, die durch geschicktes Fragenstellen, gemeinsames Staunen und Forschen, durch Lernsettings mit hohem Aufforderungscharakter oder auch durch die Kraft von Geschichten zu intensivem, eigenmotiviertem Lernen und Erleben anregen.

Wildnispädagogik macht also vielmehr ein Angebot, von Tieren und Pflanzen selbst zu lernen und sich mit den Wesen draußen zu verbinden. Ganz gleich ob Pflanze, Tier, Wasser oder Stein – in der Wildnispädagogik geht es darum, die Beziehung mit der Natur zu entdecken und zu stärken, das „Wissen“ entsteht dabei ganz nebenbei – fast unbemerkt.

 

Wildnispädagog*innen sehen sich mehr als Begleiter*innen, die durch geschicktes Fragenstellen, gemeinsames Staunen und Forschen, durch Lernsettings mit hohem Aufforderungscharakter oder auch durch die Kraft von Geschichten zu intensivem, eigenmotiviertem Lernen und Erleben anregen.

Wildnispädagogik macht also vielmehr ein Angebot, von Tieren und Pflanzen selbst zu lernen und sich mit den Wesen draußen zu verbinden. Ganz gleich ob Pflanze, Tier, Wasser oder Stein – in der Wildnispädagogik geht es darum, die Beziehung mit der Natur zu entdecken und zu stärken, das „Wissen“ entsteht dabei ganz nebenbei – fast unbemerkt.

Kinder im Wald
Naturpädagogik Methoden
Naturpädagogik

Coyote-Teaching

Das sogenannte Coyote-Teaching spielt dabei eine große Rolle. Die „unsichtbare Schule der Wildnispädagogik“ kreiert freudvolles, selbstgeleitetes, ganzheitliches und nachhaltiges Lernen in der Natur – und fürs Leben. Ausgerüstet mit den spannenden „Werkzeugen“ der Wildnispädagogik kannst du selbstständig weitergehen, sowohl mit Blick auf deine eigene Weiterentwicklung, als auch im Hinblick auf deine Arbeit mit Menschen. Wildnispädagogik ist eine wunderbare Hilfestellung zu mehr Selbstwirksamkeit, Resilienz und nicht zuletzt zur Selbstermächtigung auf deinem ureigenen Weg in der Welt.

Naturpädagogik: Spielerisches Erfahren durch Erlebnispädagogik

Naturpädagogik hingegen zielt mehr auf ein spielerisches Erfahren nach Prinzipien der Erlebnispädagogik.
Erlebnispädagogik ist handlungsorientiert und möchte durch exemplarische physische, soziale und psychische Herausforderungen vor allem Kindern und Jugendlichen Lernerfahrungen ermöglichen, die ihre Persönlichkeitsentwicklung unterstützen. Dabei werden häufig Situationen oder Abenteuer mit Ernstcharakter kreiert, die den Teamgeist fördern und die Teilnehmenden eigene Grenzen erfahren lassen.

Wusstest du, dass Waldpädagogik ein Teil der Naturpädagogik ist?
In diesem Beitrag erfährst du mehr über Waldpädagogik, was man darunter versteht und wie sie arbeitet.

Häufige Fragen

Nein. Der Wildniswind Online-Lehrgang für Wildnispädagogik und tiefe Naturverbindung schließt mit dem Zertifikat zur Naturmentorin bzw. zum Naturmentor ab und ist ein wildnispädagogischer Lehrgang, der aber vereinzelt naturpädagogische Elemente enthält. Wenn du dich für Naturpädagogik interessierst und darüber hinaus noch tiefere Naturverbindung erfahren möchtest, ist Wildniswind genau das Richtige für dich. Insbesondere, wenn du schon Wald-, Wildnis- oder Naturpädagog*in, Erzieher*in, Sozialarbeiter*in oder Lehrer*in bist, kannst du in unserem Lehrgang viel Inspiration für deinen Arbeitsalltag sammeln! Auch wenn du bereits über viel Vorwissen verfügst, bietet Wildniswind dir umfangreiches Arten- und Methodenwissen, welches es in dieser Fülle in keiner Wald- oder Wildnispädagogik-Ausbildung in Deutschland gibt.

Naturbegegnungen fördern die gesunde Entwicklung von Kindern. In der Natur finden Kinder viele wertvolle Entdeckungs- und Erfahrungsräume, die mit ihren vielfältigen Reizen die Sinne, die Körperwahrnehmung und den Verstand anregen. Mit dem Wunsch der Kinder, ihre Erlebnisse zu ordnen und zu verstehen, wird aktives und dynamisches Lernen in dieser für sie begreifbaren Welt möglich. In diesem Sinne kann die Natur den Kinder – aber auch uns Erwachsenen – Lehrmeisterin für eindrucksvolles Entdecken und Wahrnehmen des Lebens sein.

In Deutschland bieten verschiedene Institute, Akademien und Schulen Fortbildungen zum Thema Naturpädagogik an. Die Ausbildungsinhalte variieren von Anbieter zu Anbieter, da es bundesweit kein allgemein verbindliches Regulatorium für die Ausbildung zum Naturpädagogen bzw. zur Naturpädagogin gibt.

Naturpädagoginnen und Naturpädagogen vermitteln Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen oder Senior*innen Wissen über die Natur auf spielerische Weise – und das zumeist draußen. Ob etwas aus Naturmaterialien bauen oder basteln; Gerüche, Farben oder Formen intensiv wahrnehmen – die Naturpädagogik zielt darauf ab, dass die Natur mit allen Sinnen erfahren werden kann.

Zu den Kernelementen der Naturpädagogik gehört es, die Natur mit allen Sinnen zu erfassen, z.B. durch Körpererfahrung, aus Naturmaterialien etwas mit den eigenen Händen zu bauen, oder aber Gerüche, Tiere, Pflanzen, Formen oder Farben des Waldes ganz bewusst wahrzunehmen. In Form von Erlebnisführungen, Naturerfahrungsspielen oder Waldspaziergängen mit naturpädagogischer Begleitung soll dabei die Natur erlebt, verstanden und vermittelt werden.

Wildnispädagog*innen sehen sich mehr als Begleiter*innen, die durch geschicktes Fragenstellen, gemeinsames Staunen und Forschen, durch Lernsettings mit hohem Aufforderungscharakter oder auch durch die Kraft von Geschichten zu intensivem, eigenmotiviertem Lernen und Erleben anregen. Hier kannst du mehr über unseren Online-Lehrgang für Wildnispädagogik & Naturmentoring erfahren.

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